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La Palma will Arabischen Emiraten Land überlassen – scharfe Kritik


Drago Canarias hat Kritik an Land-Verhandlungen auf La Palma geübt. Die Partei sieht die Ernährungssouveränität der Kanaren-Insel gefährdet.

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Teile der Landwirtschaft auf La Palma sollen indirekt an die Vereinigten Arabischen Emirate übergehen. Die Partei Drago Canarias übt scharfe Kritik daran, dass die Kanaren-Insel überhaupt in die Verhandlungen tritt. Geplant ist die Überlassung landwirtschaftlicher Flächen an das Unternehmen Al Dahra.

Drago Canarias erklärte, dass die Gespräche ohne öffentliche Information geführt worden sein sollen und die Ernährungssouveränität der Insel gefährdetet sei. Nach Ansicht der Partei begünstige das Vorhaben ein extraktivistisches Modell, das die lokale Bevölkerung ausschließe.

Sara Hernández, Sprecherin von Drago Canarias auf La Palma, sagte, dass die Verhandlungen ohne Transparenz und ohne Beteiligung der Bürger stattfanden. Sie sprach von einer „Übergabe des palmerischen Landes an ausländische Interessen“. Statt den Schutz des Territoriums und den Zugang der Bevölkerung zu landwirtschaftlichen Flächen zu fördern, habe das Cabildo „Dynamiken vorangetrieben, die die Insel abhängig und verwundbar machen“.

Streit um Abgabe von Agrarflächen auf La Palma

Drago Canarias verwies zudem auf internationale Kritik am Unternehmen Al Dahra, das bereits in Ländern wie Ägypten, Serbien und Namibia durch Landnahme, intensiven Wasserverbrauch und die Ausgrenzung lokaler Gemeinschaften aufgefallen sei.

Die Partei warnte, dass ein solches Modell auf La Palma Umweltschäden, den Verlust von Land und die Kontrolle über natürliche Ressourcen nach sich ziehen könne.

Hernández kritisierte außerdem, dass „eine Karte von Flächen und Produkten entworfen wird, um die Bedürfnisse einer ausländischen Regierung zu bedienen, die keine nachhaltigen Praktiken garantiert oder Menschenrechte achtet“.

Die Partei-Sprecherin sieht im aktuellen Vorgehen der Insel-Regierung einen „Teil einer gefährlichen Dynamik der Enteignung“, die nicht nur den Boden, sondern auch Wohnraum und nun die Landwirtschaft betreffe: „Wir können die Insel nicht weiter stückweise verkaufen, wie es bereits bei den Ferienwohnungen geschieht.“

Drago Canarias schlägt hingegen vor, regionales Wissen und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Die Partei fordert zudem eine öffentliche und gründliche Bewertung der Sachlage und der verfügbaren Anbauflächen sowie die Förderung fairer Vertriebswege und agrarpolitische Maßnahmen zur Selbstversorgung La Palmas.

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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