Der Vulkanausbruch auf La Palma ist durch zwei tektonische Bruchstellen entstanden. Das haben Forschende auf der Kanaren-Insel festgestellt. Diese Stellen werden “tektonische Verwerfungen” genannt. Und die Forschenden haben zwei davon unter dem Vulkanausbruch-Gebiet ausgemacht.
Verantwortlich für diese Entdeckung ist ein Forscherteam des Spanischen Instituts für Geologie und Bergbau. Es hat erstmals auf den Kanarischen Inseln zwei aktive tektonische Verwerfungen aufgespürt. Und die haben nicht nur mit dem Ausbruch am Cumbre Vieja zu tun.
Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift “Applied Sciences” veröffentlicht. Und sie legen den Schluss nahe, dass die beiden tektonischen Verwerfungen den Vulkanausbruch auf La Palma maßgeblich beeinflusst haben. Der Ausbruch des Vulkans San Juan im Jahr 1949 soll ebenfalls mit ihnen verknüpft sein. Und die Verwerfungen sind auch heute noch aktiv, was sogar im Stadtbild sichtbar wird.
Forscher: Risse im Erdboden für Vulkanausbruch auf La Palma verantwortlich
So sorgen die tektonischen Verwerfungen laut dem Forschungsergebnis für Risse in Gebäuden. Auch Häuser, die nach dem Ausbruch noch intakt waren, weisen sichtbare Schäden auf. Entsprechend aktiv seien die Verwerfungen auch heute noch, heißt es.
Die Forscher haben die tektonischen Verwerfungen nach den Orten Tazacorte im Westen und Mazo im Osten der Kanaren-Insel benannt. Und sie haben die Verläufe und Bewegungen kartiert.
La Palma: Erd-Bewegung sorgt für Risse in Häusern
Dabei geholfen haben Daten zu etwa 300 beschädigten Gebäuden. Und auch historische Daten zu Reparaturen in den vergangenen Jahrzehnten. Sie seien Indizien dafür, dass die tektonischen Verwerfungen in der Erdkruste La Palmas durchgehend aktiv sind.
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Wer sich ein Bild davon machen möchte, kann das Viertel Corazoncillo in der Nähe des Friedhofs Las Manchas begehen. Dort werden an zahlreichen Gebäuden Risse sichtbar. Laut Studie sei die Bewegung dort konstant.
Gegenpol zu Erdbeben: “Seismisches Kriechen” auf den Kanaren
An 15 Messpunkten wird auf La Palma die Erdbewegung überwacht. Demnach liege die Verschiebung zwischen 0,2 und 2,8 Millimetern pro Jahr. Bei solchen Phänomenen handelt es sich um ein “seismisches Kriechen”. Es ist das Gegenstück zu Erdbeben, die ruckartige Bewegungen der Tektonik beschreiben.
Die Forschenden gehen davon aus, dass durch diese Kriechbewegung auch der Vulkanausbruch auf La Palma begünstigt wurde. An diesen Bruchstellen habe sich der Druck aus der Tiefe in Form des Vulkanausbruchs entladen. Um die These zu validieren, sollen nun mittel- und langfristige Daten gesammelt werden.
Laut Studienleitung könnten die Ergebnisse auch Aufschluss über die Entstehung der Kanarischen Inseln geben. Doch nicht nur das: Die Forschenden betonen zudem, dass am Cumbre Vieja eine Art “Störungsdruck” sichtbar geworden sei, den es möglicherweise auch an anderen Stellen der Kanarischen Inseln geben könnte. Die Daten sollen dabei helfen, mögliche weitere Stellen für Ausbrüche dieser Art identifizieren zu können.
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Forscher entdecken Gründe für Vulkanausbruch auf La Palma
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