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Vulkanausbruch: Neuer Lavastrom verwüstet Teile von La Palma


Innerhalb kürzester Zeit hat sich ein neuer Lavastrom durch Teile der Kanaren-Insel gefressen. Der Friedhof von Las Manchas wurde zerstört. Für manche Anwohner ist das schmerzlicher als der materielle Verlust.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Das einzige Krematorium von La Palma ist in dieser Woche zerstört worden. Ein neuer Lavastrom hat sich von der Stelle des Vulkanausbruchs auf den Weg in Richtung Tal gemacht und dabei unter anderem in Las Manchas für Zerstörung gesorgt.

Unterwegs hat das flüssige Gestein den Friedhof des Ortes teilweise zerstört. Auf dem Gelände ruhen die sterblichen Überreste von 3160 Menschen. Neben dem Krematorium wurden mindestens 160 Gräber verwüstet. Und es können noch mehr werden.

Der neue Lavastrom hatte zunächst eine Fließgeschwindigkeit von etwa 600 Metern pro Stunde. Auf seinem Weg ins Tal zerstörte er inzwischen auch eine Photovoltaikanlage. Immerhin bremse das unterwegs mitgerissene Material den Strom allmählich aus, sagte der technische Direktor des Notfallplans für Vulkanrisiken auf den Kanarischen Inseln (Pevolca), Miguel Ángel Morcuende.

Der Experte sprach am Donnerstag von einer “besorgniserregenden Situation”. Hintergrund ist die Umgebung, durch die die Lava fließt. Dabei handelt es sich laut Pevolca-Definition um “ein Gebiet mit hoher städtischer Konzentration”.

Neben der bisher angerichteten Zerstörung droht nun auch der Verlust größerer landwirtschaftlicher Flächen und weiterer Wohnhäuser. Hinzu kommt, dass im voraussichtlichen weiteren Verlauf das Gefälle zunimmt und damit wohl nach auch die Lava ihre Geschwindigkeit wieder erhöhe.

Vulkanausbruch auf La Palma: Lava zerstört 1100 Hektar Fläche

Auch bei den bisherigen Lavaströmen verzeichnen die Forscher eine Zunahme. Insbesondere Strom vier und sieben seien demnach angewachsen, was zu neuen Verästelungen geführt habe, hieß es.


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Bisher seien bereits mehr als 1100 Hektar Fläche zerstört worden. Das entspricht einer Zunahme von knapp zwölf Hektar im Vergleich zum Vortag. Die äußeren Lavaströme haben inzwischen eine Breite von 3350 Metern erreicht. Das bedeutete eine Zunahme um etwa 50 Meter.

Bei der Zahl der zerstörten Gebäude gibt es verschiedene Herangehensweisen. Während die Forscher anhand von Satellitenbildern bereits knapp 3000 zerstörte Gebäude zählten, meldete das Katasteramt zuletzt 1484 vollständig verlorene Gebäude.

Lava auf La Palma zerstört Wohnhäuser und Anbauflächen

Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um 1195 Wohnhäuser, 160 landwirtschaftliche Gebäude, 67 für industrielle Zwecke, 34 Einrichtungen aus dem Bereich Freizeit und Gastgewerbe, 13 öffentliche Gebäude sowie 15 für sonstige Zwecke.

Bei der landwirtschaftlichen Anbaufläche sind bereits rund 341 Hektar zerstört worden. Das sind etwa fünf Hektar mehr als bei der vergangenen Messung. Die zerstörte Landwirtschaftliche Fläche verteilt sich auf 211 Hektar Bananenplantagen, 60 Hektar Weinberge und rund 27 Hektar Avocadoplantagen.

Derzeit befinden sich weiterhin 513 Personen in Notunterkünften, 441 in einem Hotel in Fuencaliente sowie 72 in Los Llanos de Aridane. Zudem werden 43 Personen in den Sozial- und Gesundheitszentren von La Palma betreut.

Bei der Gaskonzentration setzt sich unterdessen ein positiver Trend fort. Mit 1000 bis 30.000 Tonnen Schwefeldioxid sind die Werte weiterhin viel zu hoch, dennoch sei die Menge damit rückläufig, hieß es seitens des Pevolca-Gremiums. Da die Grenzwerte dennoch deutlich überschritten werden, stehen die Behörden mit den Verantwortlichen der betroffenen Gemeinde in Kontakt.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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