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Straßenbau-Großprojekte: Teneriffa arbeitet historische Versäumnisse ab


Die Inselverwaltung von Teneriffa investiert zig Millionen Euro, um den historischen Rückstand an Straßenbau-Projekten abzuarbeiten. So will man in einigen Jahren endlich dem aktuellen Verkehrsaufkommen gerecht werden. Was dafür zu tun ist.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Sieben Großprojekte parallel versucht die Insel-Verwaltung von Teneriffa derzeit zu stemmen. Und die haben es in sich. Sogar Tunnel-Bohrungen gehören dazu. Die Politik steht unter Druck. Sie muss die historischen Versäumnisse aus vergangenen Jahrzehnten aufarbeiten.

Und so entstand das größte Bau-Paket, das Teneriffas Süden je erlebt hat. Denn das Mobilitätsproblem, dem Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Touristen und die Politik selbst tagtäglich ausgesetzt sind, soll endlich beendet werden.

Von den Anwohnern, Bürgermeistern, Geschäftsleuten und Touristen wurde der Ruf immer lauter. Und so starteten endlich die Planungen. Und auch die Bagger.

Teneriffa bekommt dritte Autobahn-Spur für die TF-1

So vergab die Regierung der Kanarischen Inseln unter anderem die Planung für die dritte Fahrspur der Süd-Autobahn TF-1 zwischen Güímar und Playa de las Américas. Bis März soll diese Phase dauern. Dann schließlich sollen für die 55 Kilometer im Süden sowie auf weiteren 24 Kilometern zwischen Santa Cruz und Güímar im Norden die Bagger anrollen, um dem Verkehr in beiden Richtungen eine dritte Spur zu bereiten.

Dazu kommt ein Projekt zwischen San Isidro in der Gemeinde Granadilla de Abona und San Miguel. Dort werden täglich rund 65.000 Fahrzeuge gezählt. Sie alle sorgen zwischen San Isidro und Las Chifiras für Stau und sollen daher nach Ende des Projekts besser und flüssiger geleitet werden. Allein für die Ausarbeitung wurden mehr als 500.000 Euro ausgeschrieben.

Sogar Spanien hat Interesse an Autobahn-Ausbau auf Teneriffa

Knapp zwei Millionen Euro waren es sogar für den Entwurf des längsten Abschnitts der dritten Fahrspur zwischen Güímar und San Isidro. Auf dem 34 Kilometer langen Teilstück ist insbesondere der Industrie-Verkehr mit Schwerlast-LKW zwischen dem Industriegebiet von Güímar und dem Hafen von Granadilla unterwegs. Sogar der Staat hat großes Interesse am flüssigen Verkehrsverlauf.


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Aufgrund der starken Belastung für die Fahrbahn und der wirtschaftlichen Notwendigkeit, dass der Verkehr dort möglichst störungsfrei fließt, gilt diesem Teilstück besondere Aufmerksamkeit.

Erwartet wird dort ein Aufkommen von rund 50.000 Fahrzeugen. Diese treffen insbesondere zum Berufsverkehr zwischen 7.30 Uhr und 9 Uhr sowie zwischen 15.30 Uhr und 17 Uhr aufeinander. Die geplanten Arbeiten umfassen zu dieser Zeit 13 Kreuzungen, zwölf Brücken, elf Unterführungen und den Tunnel von Güímar.

Teneriffas Süd-Krankenhaus soll besser angebunden werden

Weitere 550.000 Euro wurden für die Planung des Teilstücks zwischen Oroteanda und Playa de las Américas bereitgestellt. Dort verkehren täglich mehr als 90.000 Fahrzeuge, die ebenfalls mit einer dritten Fahrspur flüssiger geleitet werden sollen. Die größten Engpässe werden dort aktuell bei Guaza und Los Cristianos verzeichnet.

Das Süd-Krankenhaus von Teneriffa hat zudem für die Ausarbeitung mehrerer Alternativen gesorgt. Dort soll ein Tunnel zwischen Playa de las Américas und Fañabé gebaut werden. Im Mai hatte das Ministerium für öffentliche Arbeiten bereits mehr als 107 Millionen Euro für das Gesamtprojekt ausgeschrieben.

Teil-Ausbau von Teneriffas TF-1 für 22 Millionen hat begonnen

Derweil wird an der Anschlussstelle Las Chafiras – Oroteanda weiter gearbeitet. Dieser Teil der Arbeiten an der TF-1 sind mit einem Budget von knapp 22 Millionen Euro dotiert. Der Ausführungszeitraum beträgt 30 Monate. Die Anschlussstelle Las Chafiras wird die Form eines erhöhten Kreisverkehrs mit zwei kreisförmigen Überführungen haben. Auf diese Weite wird auch die TF-65 angebunden.

Weitere Arbeiten werden derweil zwischen Las Manchas (Santiago del Teide) und Erques (Guía de Isora) durchgeführt. Dort sollen etwa 14,5 Kilometer Straße gebaut werden Für die Planung wurden 990.00 Euro bereitgestellt.

Teneriffa: Tunnel-Bau mit Prestige-Faktor für ganz Spanien

Dazu kommen die Tunnel-Bauarbeiten, die den Süden mit dem Norden der Insel verbinden sollen. Die Tunnelbohrer sind bereits rund drei Kilometer in das Teno-Massiv vorgedrungen. Die dort geplanten Arbeiten stellen den längsten Tunnel Teneriffas und auch spanienweit ein Prestigeprojekt dieser Art dar.

Die Bohrer arbeiten sich in beiden Mündungen zugleich voran. Bei Santiago del Teide haben sie bereits zwei Kilometer geschafft. Dort wird derzeit mit einer Geschwindigkeit von wöchentlich etwa 50 Metern gegraben. Bei El Tanque hingegen schaffen die Tunnelbohrer aktuell nur etwa 25 Meter pro Woche.

Damit ist der Tunnel, der eine Voraussetzung für die Fertigstellung des Inselrings ist, bereits zu etwa 60 Prozent gegraben. Wenn die Prognosen des Ministeriums zutreffen, dauern die Bohrungen noch bis zum Sommer.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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