Sie ist intelligent und hat eine Art Adlerauge. Außerdem transportiert sie zwei Rettungsringe. Gerät ein Mensch in Seenot, könnte die Rettung auf den Kanaren bald immer öfter aus der Luft kommen.
Auf Fuerteventura werden Rettungsdrohnen getestet. Sie sollen zunächst die Strände von La Oliva sicherer machen. Die Testphase ist auf ein Jahr ausgelegt. Und sollte das Projekt die Sicherheit nachweislich steigern, könnten Rettungsdrohnen bald überall auf den Kanarischen Inseln eingesetzt werden.
Nach Andalusien haben die Kanarischen Inseln die meisten Ertrinkungstoten im ersten Halbjahr in ganz Spanien gemeldet. Von der Tragik jedes einzelnen Falles abgesehen, ist das auch politisch und wirtschaftlich ein Problem. Spätestens das macht in Regionen, die von ihrem Ruf leben, erfinderisch. Und so werden Rettungsringe wohl bald halbautomatisch aus der Luft abgeworfen:
Rettungsdrohnen auf Fuerteventura
Die Kanaren-Regierung beteiligt sich an dem Projekt. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von La Oliva wurde es am Freitag gestartet. Die Region auf Fuerteventura eigne sich besonders, da es dort mitunter starke Winde und Strömungen gebe. So werde sich zeigen, ob Drohnen grundsätzlich geeignet sind.
Manual Miranda ist als Minister für die regionale Raumordnung verantwortlich. Der Politiker spricht von einem „idealen Ort“, um die neue Technologie „intensiv“ zu testen. Das Ziel: „Die Reaktionszeiten in Notfällen deutlich zu verkürzen“.
„Adlerauge“ überwacht die Strände von Fuerteventura
Das eingesetzte Modell stammt von Aeromedia U.A.V. Es hat eine so genannte Multikamera verbaut, die Personen auf bis zu 1,5 Kilometern Entfernung orten kann. Außerdem kann die Drohne die Bewegungen der Menschen verfolgen. Zudem hat sie einen Lautsprecher verbaut, um mit Personen in Seenot kommunizieren zu können. Und sie transportiert zwei Rettungsringe.
Gesteuert wird das Projekt aus dem Technologiepark Fuerteventura. Dort werden auch die Drohnenpiloten ausgebildet. Außerdem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz der Kanaren-Insel.
Für Miranda ist der Einsatz ein logischer Schritt. Mit 72 tödlichen Badeunfällen seien im vergangenen Jahr unter anderem an den Stränden der Kanaren mehr Opfer zu beklagen gewesen als im Straßenverkehr.
Bürgermeister Isaí Blanco zeigte sich zufrieden, dass seine Gemeinde für die Testphase ausgewählt wurde. Und auch die Präsidentin von Fuerteventura, Lola García, begrüßte das Engagement.
Kommentare zu:
Dieses „Adlerauge“ soll Fuerteventuras Strände sicherer machen
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