Es ist der Alptraum für jeden Sicherheitsbeamten: Waffen aus dem 3D-Drucker sind schwer zu identifizieren. Metalldetektoren schlagen in der Regel nicht an, da die Waffen hauptsächlich aus Kunststoff hergestellt werden. Auf Teneriffa ist eine Werkstatt für solche Pistolen und Gewehre ausgehoben worden.
Bereits im September hatte die Polizei die Werkstatt in Santa Cruz de Tenerife entdeckt und die Hintermänner festgenommen. Doch erst jetzt wurde das Videomaterial des Einsatzes freigegeben. Zu sehen sind neben selbstgebauten Pistolen auch Nachbauten eines AR-15-Sturmgewehrs sowie Magazine und Messer verschiedener Größen.
Video: Polizei hebt illegale Waffen-Werkstatt auf Teneriffa aus
Die Läufe der Waffen seien binnen weniger Minuten hergestellt worden, hieß es von Behördenseite. Zudem wurden ein terroristisches Handbuch und ein Holster mit Insignien der Wehrmacht aus dem zweiten Weltkrieg gefunden.
Waffen-Werkstatt auf Teneriffa: Sprengstoff-Spürhunde schlagen an
Spürhunde hätten in der Werkstatt ebenfalls angeschlagen, hieß es. Es sei davon auszugehen, dass die Verantwortlichen auch Sprengstoff herstellen wollten. Ein Mann wurde daraufhin festgenommen.
Bereits seit langem gelten Waffen aus dem 3D-Drucker als große Bedrohung. Der illegale Waffenhandel sei durch diese Möglichkeit, Waffen selbst herzustellen, deutlich angekurbelt worden. In Spanien sei es dennoch der erste Fund dieser Art gewesen, hieß es aus Ermittlerkreisen.
Beim Anschlag auf die Synagoge in Halle (Deutschland) im Jahr 2019 hatte der Täter ebenfalls Teile seiner Waffe mit einem 3D-Drucker selbst hergestellt.
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Teneriffa: Polizei hebt Werkstatt für Waffen aus dem 3D-Drucker aus
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