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Teneriffa-Touristen sollen mehr für Wasser zahlen als Einheimische


Der Dürre-Notstand auf der größten Kanaren-Insel führt zu verschiedenen Änderungen des Gesetzes. Hotels und Golfplätze sollen künftig mehr für Wasser bezahlen als Landwirte und Einheimische.

Von Juan Martín – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Teneriffas Dürre-Problem soll durch mitunter unpopuläre Maßnahmen bekämpft werden. Dazu gehört auch ein höherer Wasserpreis für Touristen. Hotels oder Golfplätze sollen mehr für Trinkwasser zahlen. Das kann sich auch auf den Preis für den Urlaub auswirken.

Der Wasserrat der größten Kanaren-Insel hat 75 mögliche Maßnahmen vorgelegt, um den Dürre-Notstand zu bekämpfen. Während Einrichtungen wie der Loro Parque ihre Entsalzungsanlagen zu Teilen der Gemeinschaft zur Verfügung stellen sollen (mehr dazu hier), gibt es auch Maßnahmen, die direkten Einfluss auf den Preis für den Urlaub haben können.

Teneriffas Insel-Präsidentin Rosa Dávila sagt: “Es kann nicht sein, dass in dieser Situation Golfplätze den gleichen Preis für Wasser bezahlen wie Landwirte und Viehzüchter”. Entsprechend soll es Maßnahmen geben:

Dürre-Notstand lässt Wasserpreis auf Teneriffa wohl steigen

Die Notstandsregelung soll zunächst eine Laufzeit von sechs Monaten haben. Zudem kann sie um ein weiteres halbes Jahr verlängert werden. Sie soll vorrangig die Versorgung von Menschen und Landwirtschaft stärken.

Dávila erklärte, dass erstmals Teneriffas Insel-Regierung die Kontrolle über die Wasserversorgung übernommen habe. Ziel sei es, einen angemessenen Umgang mit der Ressource zu gewährleisten und innerhalb von vier Jahren wieder eine stabile Versorgung sicherzustellen.

Teureres Wasser für Touristen?

Die mögliche Maßnahmen-Liste ist lang. Vorschlag Nummer 13 empfiehlt dabei eine Differenzierung der Wasserpreise für die touristische Nutzung. Dies soll zu einer gerechteren Kostenverteilung führen und die Belastung für die lokale Bevölkerung und die landwirtschaftlichen Erzeuger mindern.

Die kanarisch-nationalistische Politikerin betonte ihre Entschlossenheit zu “mutigen Beschlüssen in einer Zeit der Not” und dass die Regierung “wichtige Entscheidungen treffen wird”.

In Reaktion auf die Dürre, die seit etwa zwei Jahren auf Teneriffa herrscht, wurden nun entscheidende Schritte eingeleitet. Um die Wasserversorgung zu sichern, sind sowohl wirtschaftliche Investitionen als auch Verbesserungen der Infrastruktur geplant. Dávila hob zudem das Engagement der Unternehmen hervor, überschüssiges Wasser für den Primärsektor bereitzustellen.

Wasser-Notstand auf Teneriffa: Bevölkerung muss sensibilisiert werden

Blanca Pérez ist als Ministerin für Umwelt-Themen verantwortlich. Sie sieht dringenden Bedarf für eine Sensibilisierung: “Die Bevölkerung” müsse “den Verbrauch von derzeit durchschnittlich 200 Litern pro Person und Tag auf 150 Liter senken”. Pérez würdigte entsprechend die Entscheidung des Cabildo, die Wasserverteilung zu regulieren und so die Landwirtschaft zu entlasten.

Das Cabildo kündigte zudem an, Ressourcen für die industrielle Wassergewinnung bereitzustellen. Eine geplante Maßnahme ist die Erweiterung der Entsalzungsanlage in Granadilla de Abona, um die Gebiete im Süden besser versorgen zu können. Das Ziel bestehe darin, “etwa 30.000 Kubikmeter mehr Wasser zu Verfügung zu stellen”.

Die 75 möglichen Maßnahmen sind ein Teil des Hydrologischen Plans der Kanaren-Insel, um mehr industrielles und regeneriertes Brauchwasser zur Verfügung zu stellen. Man wolle auf diese Weise dazu beitragen, die Wassermengen besser zu regulieren und das Wasser dorthin zu leiten, wo es benötigt werde.


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Juan Martín ist Redakteur bei Teneriffa News. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

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