Die Kombination zweier Studien kommt zu dem Ergebnis, dass die Pottwal-Population vor den Kanaren statistisch betrachtet mit der Zeit aussterben wird. Die Ergebnisse sind rechnerisch entstanden. Wir erklären sie.
Grund für die Annahme sei, dass laut einer wissenschaftlichen Erhebung aus dem Jahr 2002 pro Jahr durchschnittlich 2,5 der majestätischen Meeressäuger innerhalb einer Population zur Welt kämen. Eine Studie aus dem Frühjahr 2016 ergab, dass im gleichen Zeitraum vor den Kanaren mehr Tiere durch Kollisionen mit Schiffen verenden würden.
Durchschnittlich würden demnach zwei Pottwale jährlich tot angespült. Hinzu käme jedoch eine zu erwartende Dunkelziffer von auf dem Meer verendenden Tieren, die nicht an Land gespült würden, heißt es darin weiter.
Schnellfähren vor den Kanaren gelten als Gefahr für Pottwale
Insbesondere moderne High-Speed-Fähren seien der Studie zufolge für die behäbigen Meeressäuger schlicht zu schnell, um rechtzeitig auszuweichen. Immerhin beträgt die normale Wanderungs-Geschwindigkeit der Wale nur rund 5 bis 10 km/h.
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Beispielsweise bei Gefahr können die Tiere kurzzeitig auf maximal 20 km/h beschleunigen. Die Schnellfähren hingegen bringen es laut der Studie je nach Modell auf Geschwindigkeiten von 23 bis 40 Knoten (etwa 43 bis 74 km/h).
In dem Gebiet zwischen Teneriffa und Gran Canaria leben der Studie zufolge die meisten Pottwale, da sich dort interessante Beute konzentriere. Ausgerechnet dort verkehren jedoch auch die meisten Schnell-Fähren des Archipels, heißt es in der Studie weiter.
Kanaren: Toter Pottwal war noch ein Jungtier
Der bislang größte Fund eines toten Pottwals auf den Kanarischen Inseln war im Jahr 2017 an der Küste von Costa Teguise auf Lanzarote von Fischern gemeldet worden. Der seinerzeit gefundene Pottwal war 16 Meter lang und brachte 32 Tonnen auf die Waage. Die zuvor letzte Wal-Strandung war im November 2018 auf Fuerteventura gemeldet worden.
Video: Pottwal-Baby auf Gran Canaria gestrandet:
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Forscher: Schnellfähren könnten Pottwale vor den Kanaren ausrotten
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