Die Regierung der Kanarischen Inseln berichtet von einer grundsätzlichen Verbesserung der aktuellen Corona-Lage. Dennoch wolle man vorsichtig bleiben, sagt der Sprecher der Exekutive, Julio Cruz. Warum genau, zeigen die aktuellen Zahlen. Denn der tägliche Corona-Zuwachs lag zwar drei Tage in Folge unterhalb der Marke von 200 neuen Fällen, am Freitag wurden jedoch wieder 210 neue Fälle gemeldet.
Am Dienstag waren 135 neue Corona-Fälle gezählt worden, am Mittwoch waren es 162. Donnerstag stieg die Zahl dann auf 180 und am Freitag waren es schließlich wieder mehr als 200. Zudem waren in dieser Woche zwölf Personen an oder mit dem Corona-Virus gestorben.
“Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob es nach unten geht, aber zumindest geht es nicht weit nach oben, und das ist ein wichtiges Element in Bezug auf die Untersuchung des Trends”, hatte der Leiter der Epidemiologie der Generaldirektion für öffentliche Gesundheit der Regierung der Kanarischen Inseln, Amós García Rojas, Mitte der Woche gesagt.
Die Regierung sieht in dem zwischenzeitlichen Trend einen Erfolg der getroffenen Maßnahmen. Diese waren für den gesamten Archipel verschärft worden. So gibt es beispielsweise eine strengere Maskenpflicht und ein Rauchverbot im Freien. Auf Inseln mit einer besonders hohen kumulativen Inzidenz (CI) war zudem die Zusammenkunft von mehr als zehn Personen untersagt worden – unabhängig davon, ob es sich um öffentliche oder private Treffen handelte.
Kumulative Inzidenz der Kanaren sinkt langsam
Die CI gibt einen Trend für den Pandemieverlauf wieder. Dabei wird errechnet, wie viele von 100.000 Einwohnern einer Region im Verlauf der vergangenen sieben Tage infiziert waren. Die deutsche Bundesregierung hat einen Schwellwert von 50 festgelegt, ab dem eine Reisewarnung ausgesprochen wird.
Auf den einzelnen Kanarischen Inseln gab es deutlich unterschiedliche Werte. Zusammengerechnet lag der Archipel während der aktuellen zweiten Welle zwischenzeitlich bei mehr als 100. Insbesondere Gran Canaria, Lanzarote und El Hierro hatten eine hohe kumulative Inzidenz aufgewiesen. Derzeit liegt sie über alle Inseln gerechnet wieder bei 66,3.
Kanaren wollen verschärfte Maßnahmen vorerst beibehalten
Die Exekutive warb nun um Verständnis, dass die verschärften Maßnahmen vorerst beibehalten werden. Damit solle die Wachsamkeit hoch gehalten werden, sagte Regierungssprecher Cruz. Neben der Maskenpflicht sowie den aktuell geltenden weiteren Sicherheits- und Hygienestandards sollen somit auch weiterhin gezielte und zufällige PCR-Tests durchgeführt werden.
García Rojas unterstützt die Maßnahmen. Die Pandemie sei noch nicht beendet, sagte der Experte und ergänzte: “Wir sind besser dran als noch vor einigen Wochen, aber diese Kurve kann jederzeit wieder sprungartig ansteigen.” Die jüngsten Zahlen stützen diese These.
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Kanaren: Corona-Zahlen steigen wieder – Regierung bleibt bei strengeren Maßnahmen
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