Erneut ist es auf Gran Canaria zu einem tödlichen Badeunfall gekommen. Ein 50-Jähriger starb beim Versuch, seinen eigenen Sohn aus den Fluten zu bergen. Bis September ertranken auf den Kanarischen Inseln deutlich mehr Menschen als in den Vorjahren, die bereits als extrem galten.
Trotz Warnbeflaggung wegen hohen Wellengangs waren am Samstagabend gegen 19 Uhr mehrere Schwimmer vor Gran Canaria im Wasser. Als an der Playa San Andrés in Arucas ein Minderjähriger nicht mehr aus eigener Kraft an Land kam, sprangen gleich sechs Personen hinterher – zwei Rettungsschwimmer, der Vater des Jungen und drei Passanten.
Während die Rettungsschwimmer den Teenager an Land zogen und sich die Passanten aus eigener Kraft retteten, erlitt der Vater des Jungen noch im Wasser einen Herzinfarkt. Auch der 50-Jährige wurde daraufhin gerettet. Umgehend begannen Wiederbelebungsversuche. Dennoch konnte der Mann nicht mehr ins Leben zurück geholt werden.
Mit diesem tragischen Unfall erhöht sich die Zahl der Todesopfer durch Ertrinken auf den Kanaren in diesem Jahr bereits auf 62. Schon seit Jahren steig die Tendenz kontinuierlich. Noch im Jahr 2015 waren zwischen Januar und September 38 Menschen auf den Kanaren ertrunken. Im vergangenen Jahr stiegt die Zahl auf 49, während 2017 bereits zu Anfang September die Marke von 60 Todesopfern zu beklagen war.
Kanaren: Experten befürchten mehr Todesopfer durch Ertrinken
Nach Angaben der kanarischen Regierung seien acht von zehn Todesopfern ausländischer Herkunft. Und auch die Zahl der ertrunkenen Frauen sei von einem Zehntel auf rund ein Viertel gestiegen. In diesem Jahr wurden die meisten Badeunfälle mit Todesfolge auf Gran Canaria gezählt – direkt gefolgt von Teneriffa. Die höchste Steigerung dagegen wurde demnach auf Fuerteventura verzeichnet.
Laut Expertenmeinung steige die Zahl der Todesopfer durch Ertrinken erfahrungsgemäß im Winter, da ab September viele Stände unbewacht seien. Zugleich steige auch die Zahl der Kanaren-Besucher, da die Wintersaison starte. Weitere tödliche Unfälle seien somit wahrscheinlich.
Immer wieder bitten die Regierung der Kanarischen Inseln und die Rettungsschwimmer darum, dringend die Warnbeflaggung an den Ständen zu beachten und Warnhinweise – beispielsweise vor hohem Wellengang – überall an den Küsten ernst zu nehmen:
Sehen Sie jetzt:
Fotos: Darum sollten Sie eine Wellenwarnung sehr ernst nehmen
Kommentare zu:
Kanaren: Mehr Todesfälle – Vater stirbt bei Rettung des Sohnes
Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.