Login für Mitglieder   |   jetzt Mitglied werden

Kanaren: Unwetter füllt Wasserreserven – und wird stärker


Ein Atlantiksturm hat die Kanarischen Inseln am Dreikönigstag teils heftig getroffen. Auf der Haben-Seite stehen aufgefüllte Wasserreserven. Am Donnerstag und Freitag geht es jedoch ungebremst weiter.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Filomena hatte ein Dreikönigstagsgeschenk dabei, als das Sturmtief am Mittwoch über die Kanarischen Inseln fegte. Die teils heftige Sturmböen sorgten zwar örtlich für Zerstörung, brachten jedoch auch dringend benötigtes Regenwasser mit.

Insbesondere im Insel-Inneren wurden Wasserfälle reaktiviert, die teilweise schon über Monate stilllagen oder zu Rinnsalen verkommen waren. Seit Jahren gilt Wasser in vielen Rückhaltebecken der Kanarischen Inseln als knappe Ressource. Doch Filomena stockt die Reserven wieder deutlich auf.

Das spanische Wetteramt Aemet hatte vielen der Kanarischen Inseln bis zu 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter innerhalb von zwölf Stunden in Aussicht gestellt. Und örtlich wurden die Vorhersagen sogar übertroffen.

In Vega de San Mateo, südwestlich von Las Palmas de Gran Canaria, wurden bis 16 Uhr bereits 83,4 Liter Regenwasser pro Quadratmeter registriert. Das bedeutete am Mittwoch den Höchstwert des gesamten Archipels. In Las Tirajanas in San Bartolomé de Tirajana wurden 70 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, und in Cuevas del Pinar 62,8 Liter pro Quadratmeter gemessen.

Unwetter auf den Kanaren: Feuerwehr im Dauereinsatz

Mehrere Inseln meldeten kleinere Erdrutsche. Die Feuerwehr und weitere Einsatzkräfte sind seit dem Vormittag im Dauereinsatz, um Felsen und umgestürzte Bäume von den Straßen der Kanarischen Inseln zu räumen. Zudem mussten einige Straßen, wie beispielsweise die GC-550, vorübergehend gesperrt werden.

Auf El Hierro wurde ein zwischenzeitlicher Ausfall des Telefonnetzes registriert, Teneriffa meldete örtliche Probleme mit der Stromversorgung. Zudem gab es auch dort Aussetzer des Telefonnetzes. Im Insel-Norden wurden Lichtmasten und Bäume umgeknickt, im Süden gab es mehrere kleine Erdrutsche.


Kostenlose Kanaren-Kleinanzeigen:

Jetzt alle Anzeigen ansehen & kostenlos inserieren.

Auf La Palma registrierten die Rettungskräfte Steinschläge, La Gomera meldete zusätzlich umgestürzte Bäume. Personenschäden wurden bislang nicht bekannt.

Die höchste Windgeschwindigkeit meldete bis dato Alto de Igualero auf La Gomera. Dort erreichte der Sturm am Mittwochvormittag gegen 10.30 Uhr Geschwindigkeiten von bis zu 128 Kilometern pro Stunde. Gran Canaria meldete bereits um 8.40 Uhr 105 km/h an der Station Agüimes.

Unwetter hält Kanaren bis zum Wochenende in Schach

Das Unwetter hält bis zum Wochenende an und wird dabei sogar teilweise stärker. Die höchsten Windgeschwindigkeiten werden am Donnerstag auf Teneriffa erwartet. Die Meteorologen sagten für den Norden Sturm mit bis zu 120 km/h voraus. In der Metropolregion von La Gomera und Santa Cruz werden es bis zu 80 km/h. In den Gipfelregionen von La Palma sollen es ebenso wie in den höheren Lagen von Gran Canaria bis zu 110 km/h werden. La Gomera und El Hierro erwarten bis zu 90 km/h. Dieser Wert wird auch in den stärker bewohnten Gebieten der meisten Inseln erwartet.

Auch die Niederschläge sollen anhalten. Dabei rechnen Teneriffa und La Palma mit den Höchstwerten. Auf beiden Inseln gibt es Warnungen der Alarmstufe Gelb. Erwartet werden bis zu 80 Liter pro Quadratmeter innerhalb von zwölf Stunden. Auf Gran Canaria, La Gomera und El Hierro sind es bis zu 60 Liter.

Neu hinzu kommen dezidierte Gewitterwarnungen der Alarmstufe gelb. Diese gelten für alle Teile Teneriffas, inklusive der Metropolregion, sowie für La Palma, El Hierro und La Gomera. Zudem erwartet das Aemet hohe Wellen an den Küsten aller Inseln. Diese sollen vier bis fünf Meter hoch werden.

Kanarische Inseln: Unwetter-Ende voraussichtlich am Samstag

Am Freitag klingen einige der Warnungen ab. Dann gelten nur noch Sturmwarnungen der Stufen gelb und orange sowie Wellenwarnungen der gelben Kategorie. Erwartet werden dann erneut Wellen mit bis zu fünf Metern Höhe an den Küsten aller Kanarischer Inseln.

Zudem werden Sturmböen mit bis zu 90 km/h in den höheren Lagen Gran Canarias und La Palmas erwartet. Die gleiche Vorhersage gilt für La Gomera und El Hierro sowie den Norden und die Metropolregion Teneriffas. Für Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura wurden bis zu 80 km/h vorhergesagt.

Wie sich das Wetter in den einzelnen Regionen genau entwickelt, sehen Sie in unserer stets aktuellen Wettervorhersage für die Kanarischen Inseln. Die nachfolgenden Links bringen Sie zudem direkt zu den Wetterberichten für Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, Gran Canaria, La Gomera, El HierroLa Palma und La Grachiosa.

Sehen Sie jetzt:
Fotos: Darum sollten Sie eine Wellenwarnung stets sehr ernst nehmen
Paar ignoriert Wellenwarnung und gerät in Lebensgefahr


Mehr aktuelle Nachrichten finden Sie jetzt hier bei uns.


Für Sie ausgewählt

Kanaren-Kleinanzeigen

Jetzt alle Anzeigen ansehen & kostenlos inserieren.

Nicht verpassen!

Bestellen Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter und bleiben Sie stets up to date!


Über den Text

Kanaren: Unwetter füllt Wasserreserven – und wird stärker

wurde veröffentlicht in: Aktuelles, El Hierro News, Fuerteventura News, Gran Canaria News, Kanaren News, La Gomera News, La Graciosa News, La Palma News, Lanzarote News, Teneriffa aktuell, Teneriffa Nord, Teneriffa Süd

Beitrag teilen:
Über den Autor

Kanaren: Unwetter füllt Wasserreserven – und wird stärker

wurde veröffentlicht von

Johannes Bornewasser sw klein

Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

Ihre Meinung

Kommentare zu:

Kanaren: Unwetter füllt Wasserreserven – und wird stärker

Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.