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Kanaren verschärfen Maßnahmen im Kampf gegen Corona erneut


Auf den Kanarischen Inseln werden die Sicherheitsmaßnahmen im Kampf gegen Covid-19 weiter verschärft. Ab Samstag gelten neue Begrenzungen. Private Treffen werden eingeschränkt und das Militär soll bei der Suche nach Infizierten helfen. Auch die Maskenpflicht wird ausgeweitet.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Ángel Víctor Torres wirkt angespannt. Der Präsident der Kanarischen Inseln hat mit Blick auf die weiter steigenden Corona-Zahlen gleich mehrere Appelle im Gepäck, als er am Donnerstagabend vor die Kameras tritt. Dann erklärt er, warum für ihn viele neue Maßnahmen unabdingbar sind. Erst kurz zuvor hatten die Gesundheitsbehörden die neuen Tageswerte bekanntgegeben. Wieder stellten sie einen Rekord dar: 338 positive Tests und zwei Todesfälle binnen eines Tages.

Gran Canaria allein hat in der vergangenen Mess-Periode 266 neue Corona-Fälle hinzugefügt. Das sind mehr als noch zwei Tage zuvor auf dem gesamten Archipel festgestellt worden waren. Kanarenweit sind es diesmal 338 – beides traurige Rekorde. Die Zahl der Todesfälle, bei denen zuvor Covid-19 nachgewiesen worden war, steigt auf 171. Derzeit liegen 131 Personen in Krankenhäusern, 25 auf Intensivstationen.

Die kumulative Inzidenz, also die Zahl der Fälle pro 100.000 Einwohner, liegt auf Gran Canaria inzwischen bei 129, auf Lanzarote bei 99. Der Schwellwert, nach dem eigentlich eine Reisewarnung in Deutschland ausgesprochen wird, liegt hingegen bei 50. Gran Canaria allein hebt diesen Wert auch auf den gesamten Archipel bezogen weit darüber. Entsprechend groß ist die Sorge, nach Großbritannien nun mit Deutschland auch noch den zweitwichtigsten Touristen-Markt zu verlieren.

Kanaren fordern Militär-Unterstützung im Kampf gegen Corona an

Torres sprach in seiner Rede über die Maßnahmen, die seine Regierung und er der aktuellen Entwicklung entgegenstellen wollen. Populär sind sie nicht, aus Sicht der Protagonisten jedoch unumgänglich.

Auf Inseln, die mehr als 100 Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichnen, sollen die Kontakte auf maximal zehn Personen pro Gruppe begrenzt werden. Damit schiebt die Regierung privaten Feiern einen Riegel vor. Mehr als die Hälfte aller Ausbrüche auf Gran Canaria waren der Freizeitgestaltung zugeschrieben worden.

Um diese künftig besser eingrenzen zu können, forderte der Regierungschef zudem die Unterstützung von 100 Militär-Mitarbeitern an. Die Experten seien auf die Rückverfolgung von Viruserkrankungen spezialisiert, sagte Torres. Damit sollen Ermittlungen dieser Art auf dem Archipel deutlich gestärkt werden. Waren bis Juli noch 85 Personen mit dieser Aufgabe betraut, sind es im August bereits 158.


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Corona auf den Kanaren: Torres kündigt erneut “drastische Maßnahmen an”

Im Rahmen seiner Rede sprach Torres von “drastischen Maßnahmen” und ergänzte: “Wir müssen sicherstellen, dass sie auch eingehalten werden, dass sie als Befehle angenommen werden, damit wir nicht in die düsteren Wochen aus dem März und April zurückfallen”. Aus diesem Grund werde auch das bereits begrenzte Nachtleben um eine weitere Stunde gekürzt. Dies bedeutet, dass Bars und Lokale bereits um Mitternacht schließen müssen.

Darüber hinaus empfiehlt die Regierung, die Obergrenze von zehn Personen pro privater Feier nicht auszureizen und die sozialen Begegnungen “außerhalb der Familie so weit wie möglich zu verringern”. Ferner würden Masken nun auch am Arbeitsplatz obligatorisch, sagte Torres.

Zudem soll auf Gran Canaria die Probe-Kapazität erhöht werden. Die aktuell neun Zentren würden auf 15 erweitert und die Labors sollen 24 Stunden am Tag durcharbeiten, um die Zeit zwischen Probe und Ergebnis möglichst gering zu halten.

Die Maßnahmen sollen bis Samstag für das offizielle Amtsblatt der Kanarischen Inseln, das BOE, finalisiert und dann aktiv werden. Bei ihrer Durchsetzung soll zudem künftig noch härter durchgegriffen und vermehrt auf Strafen gesetzt werden. Partys auf Booten oder ähnliche Verstöße dürfe es nicht mehr geben: “Das sind Handlungen, die mit Hunderten von Positiven Fällen bei jungen Menschen enden. Sie gefährden das Leben Schutzbedürftiger”, appellierte Torres.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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