Die Empfehlung bleibe ausdrücklich bestehen, eine Pflicht gibt es hingegen nicht mehr. Wenn am Dienstag die Maskenpflicht fällt, endet die letzte große Corona-Maßnahme auf den Kanarischen Inseln.
Bisher musste der Mund- und Nasenschutz noch in Bussen, Bahnen und Taxis sowie bei Optikern, in Hörzentren und in der Orthopädie getragen werden. Der Ministerrat billigte nun den königlichen Erlass vom 19. April 2022 und beendet damit ab dem 8. Februar 2023 die Maskenpflicht.
Damit ist sie trotzdem noch immer nicht komplett abgeschafft, doch zumindest aus dem Alltag der meisten Kanarios verschwindet sie. Denn Bestand hat die Maskenpflicht weiterhin bei Ärzten und in anderen Gesundheitszentren sowie in Apotheken und für Besucher und Mitarbeitende in Pflegeheimen.
Kanaren beenden Maskenpflicht im ÖPNV
Mit dieser Entscheidung endet nicht nur eine fast drei Jahre andauernde Maskenpflicht für öffentliche Verkehrsmittel. Diese war am 4. Mai 2020 in der ersten Corona-Welle ausgesprochen worden. Denn durch das Ende der Maskenpflicht für öffentliche Verkehrsmittel verschwindet auch eine der meist umstrittenen Einschränkungen.
Während die Politik die Maskenpflicht stets verteidigte, drängte ein zunehmender Teil der Bevölkerung darauf, die Maske in Bus und Bahn ablegen zu können. Spanienweit hatte die Masken-Dichte insbesondere in schwieriger zu kontrollierenden Verkehrsmitteln wie U-Bahnen ohnehin bereits sukzessive abgenommen.
Kanaren: Experten empfehlen freiwillige Maskenpflicht in Ausnahmefällen
“Es ist eine logische Entscheidung, weil die Fälle nicht gestiegen sind, obwohl die Zahl der Todesfälle immer noch hoch ist”, sagt Joan Carles March, Professor an der andalusischen Schule für öffentliche Gesundheit. “Doch vielleicht hätten wir zumindest auf das Ende der Kälte warten können.”
Der Experte sagt, dass das Ende der Masken-Pflicht “nicht das Ende ihrer Nutzung bedeuten” sollte. Denn sie sei weiterhin ein “sehr nützliches” Mittel gegen Krankheits-Übertragungen.
“Die Bürger müssen sich und die am stärksten Gefährdeten, also ältere Menschen und Kinder, weiterhin schützen”, sagt March. “Aus diesem Grund wird die Maske in vielen Bereichen weiterhin dringend empfohlen, wenn wir zum Beispiel ältere Menschen oder Neugeborene besuchen.” Für den Experten gehe es um Aufklärung. In bestimmten Situation müsse die Maske im Alltag bestehen bleiben, so wie dies beispielsweise in Asien der Fall sei.
Letzte große Corona-Enschränkung auf den Kanaren endet
Die Maskenpflicht auf den Kanarischen Inseln war lange Zeit diskutiert worden. Insbesondere die Pflicht, in der besonders strengen Phase auch auf der Straße einen Mundschutz tragen zu müssen, leuchtete vielen Kanarios und Besuchern nicht ein. Einher ging auch ein Rauchverbot im Freien.
Die Kanarischen Inseln waren wie ganz Spanien hart von der Covid19-Pandemie getroffen worden. Ein landesweiter Lockdown samt Verbot, unbegründet auf die Straße zu gehen, bedeuteten wesentlich strengere Regeln als in vielen anderen Ländern und Regionen Europas.
Inzwischen wird auf den Kanaren nur noch die Inzidenz, also die Krankheitsfälle pro 100.000 Einwohner, für die Gruppe der Über-60-Jährigen gemessen. Diese ist im Winter angestiegen. Auch die Zahl der Todesfälle mit vorheriger Corona-Erkrankung nahm im Winter zu.
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Maskenpflicht auf den Kanaren endet – ein bisschen
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