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Vulkanausbruch auf La Palma schon jetzt zerstörerischer als die Vorgänger


Der Vulkanausbruch auf La Palma hat bereits fast so viel Lava an die Oberfläche der Kanaren-Insel gefördert wie die vergangenen beiden Ausbrüche zusammen. Es wurden mehr als 1150 Häuser zerstört. Das ist die Bilanz nach gut zwei Wochen.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Ein Ende des Vulkanausbruchs auf La Palma ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Seit Sonntagabend gab es einen weiteren Erdbeben-Schwarm im Süden der Insel. Das bisher stärkste Beben erreichte einen Wert von 3,7 auf der Richterskala. Zudem strömt weiter Magma aus dem Boden.

Inzwischen hat der Vulkan beinahe so viel Lava ausgestoßen, wie es bei den vergangenen beiden Ausbrüchen in den Jahren 1949 und 1971 zusammen der Fall war. Damals wurden in 47 und 24 Tagen 55 und 43 Millionen Kubikmeter Lava ans Tageslicht gefördert.

Der Ausbruch am Cumbre Vieja bringt es nach 15 Tagen bereits auf rund 80 Millionen Kubikmeter ausgestoßener Lava. “Wenn die Emissionsrate nicht abnimmt, ist der neue Vulkan auf dem Weg, einen größeren Lavastrom zu erzeugen als der Teneguía und der San Juan”, sagt Carmen Romero vom Lehrstuhl für Katastrophenrisikominderdung an der Universität La Laguna auf Teneriffa.

Nach Angaben der Wissenschaftlerin habe der Vulkan San Juan in 47 Tagen eruptiver Aktivität rund 80 Hektar Land aus dem Meer gewonnen. Der aktuelle Ausbruch hat in 15 Tagen bereits rund 33 Hektar Land gewonnen – und damit sogar schon die vom Teneguía-Vulkan gebildeten 29 Hektar Land übertroffen.

La Palma wächst durch den Vulkanausbruch immer weiter

An Land ist der aktuelle Ausbruch ebenfalls auf dem Weg zu Rekordwerten: 1971 wurden 213 Hektar Land mit Lava überzogen. Beim derzeitigen Ausbruch sind es schon rund 435 – und damit fast so viele wie 1949, als etwa 450 Hektar betroffen waren. Und auch bei der Aschesäule gibt es traurige Höchstwerte: Fünf Kilometer Höhe erreichten die beiden vorherigen Ausbrüche nicht.

“Der Vulkan befindet sich nicht nur in einer anderen geografischen Umgebung, er hat auch einen größeren Anteil an magmatischem Material – und das leider noch immer”, heißt es von Seiten der Wissenschaftler weiter.


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Vulkanausbruch auf La Palma: 1154 Immobilien betroffen

Gemeint ist, dass beim Ausbruch des Teneguía weder Anbauflächen noch größere Siedlungen direkt betroffen waren. Das ist diesmal anders: Nach gut zwei Wochen sind bereits 1154 Häuser von der Lava zerstört oder beschädigt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden waren 100 zerstörte Immobilien hinzugekommen.

Zudem hat der Ausbruch bisher schon etwa 37 Kilometer des Straßennetzes von La Palma zerstört. Außerdem bedeckt die Asche bereits mehr als 4800 Hektar Land.

Da diesmal ein dicht besiedeltes Gebiet betroffen ist, sei der aktuelle Ausbruch der zerstörerischste in der jüngeren Geschichte der Kanarischen Inseln. La Palma war auch aufgrund der Arbeit des Lehrstuhls vorbereitet. Durch die Pläne für Katastrophen dieser Art konnte angemessen reagiert werden. Todesopfer gibt es weiterhin nicht. Von der Zerstörung wird sich die Insel hingehen nicht so schnell erholen.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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