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Macht Touristen-Müll bald Hotels auf Teneriffa teurer?


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

1,2 Millionen Euro kostet die Müll-Entsorgung aus Hotels und Apartment-Komplexen jedes Jahr allein in Puerto de la Cruz. Dem stehen Umlagen in Höhe von rund 300.000 Euro gegenüber. Bisher trägt die Stadt die fehlenden knapp 900.000 Euro selbst. Das soll sich jetzt ändern.

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Hotels auf Teneriffa können bald teurer werden. Grund dafür sind die Müll-Kosten, die durch Hotels und Apartments verursacht werden. Laut einer neuen Erhebung bescheren sie Puerto de la Cruz rund 42 Prozent des gesamten Mülls. Das Haupt-Problem: Dieser Müll ist der am schlechtesten getrennte und damit teuerste der Stadt.

9600 Tonnen ungetrennter Müll verlassen die touristischen Einrichtungen der Metropole im Norden Teneriffas jedes Jahr. Darin enthalten sind Bio-Müll, Papier, Kunststoff, Glas und manchmal auch Schadstoffe, wie Batterien. Die Entsorgung dieses Misch-Mülls ist teuer. Jährlich überweist die Stadt der Verwertungsanlage in Arico dafür rund 1,2 Millionen Euro. Allerdings zahlen die Haupt-Verursacher dieses Mülls einen veralteten und damit zu geringen Beitrag.

Recycling-Quote für alle Hotels auf Teneriffa?

Sammlung und Lagerung kosten in Summe 1,2 Millionen Euro. Pro Bett und Jahr werden demgegenüber jedoch nur 13,10 Euro als Müll-Pauschale eingesammelt. Puerto de la Cruz entstehen demnach Einnahmen von gut 300.000 Euro bei Kosten von 1,2 Millionen Euro. Die fehlenden rund 900.000 Euro werden bislang jedes Jahr aus der Stadtkasse getragen. Und genau das soll nun angepasst werden.

Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für angewandte Ökonomie und quantitative Methoden der Universität von La Laguna ist ein Konzept entwickelt worden, das die Abfallwirtschaft der Stadt reformieren soll. Herausgekommen ist ein Schlüssel, nach dem Hotels und Apartmentanlagen an ihrer Recycling-Quote gemessen werden.

Hotels, Apartmenthäuser, Pensionen und Ferienwohnungen, die keine eigenen Containerräume haben und ihren ungetrennten Müll auf die öffentlichen Mülltonnen verteilen, müssen künftig eine feste Gebühr von 55,60 Euro pro Bett und Jahr entrichten. Das ist mehr als das Vierfache der bisherigen kosten. Sammeln und trennen die jeweiligen Anlagen hingegen ihren Müll selbst, bleibt der bisherige Schlüssel bestehen – sofern die Gesamtmenge des Mülls pro Anlage nicht den Planwert übersteigt. Andernfalls werden weitere 4,90 Euro pro Bett und Container fällig.

Ungetrennter Müll als Kostenfaktor für Teneriffas Hotels

Dieses System ist auf den Kanarischen Inseln einmalig und soll im Erfolgsfall ausgerollt werden. Ob der Test bereits zum kommenden Jahr greift, ist noch nicht bekannt. Experten rechnen damit, dass zunächst eine Übergangsphase nötig wird, um Hotels die Möglichkeit zu geben, ihre möglicherweise steigenden Fixkosten zu planen.

Auch ob in der Folge der Reform einzelne Hotel-Übernachtungen teurer werden, ist noch unklar, gilt aufgrund der mit den Maßnahmen einhergehenden, neuen Logistik jedoch als wahrscheinlich. Im Rennen um die besten Preise kann das ein entscheidender Nachteil im internationalen Vergleich sein. Im Sinne der Umwelt ist ein solcher neuer Kostendruck jedoch nahezu unumgänglich.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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