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Kanaren könnten Sitz der spanischen Weltraumbehörde werden


Die Kanaren haben einen großen Vorteil im Wettrennen um den Sitz der spanischen Weltraumbehörde. Das spricht für die Inseln.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Die Kanarischen Inseln gleichen mancherorts einer Mondlandschaft. Kein Wunder, dass schon die Nasa Mars-Roboter auf dem Teide auf Teneriffa testete. Doch auch andere Inseln bringen den Kanaren in einem aktuellen Rennen deutliche Vorteile. Und so ist es kein Wunder, dass der Archipel möglicherweise Sitz der spanischen Weltraumbehörde werden könnte.

Cape Canaveral, das legendäre Raketenstart-Gelände der US Air Force, liegt auf dem gleichen Breitengrad wie die Kanarischen Inseln. Ob es diese Erkenntnis war, die die Regierung der Kanarischen Inseln auf die Idee einer Bewerbung brachte, ist nicht übermittelt. Denn es gibt zahlreiche weitere Berührungspunkte. Beispielsweise das Observatorium auf Teneriffa. Oder das größte Sonnenteleskop Europas (mehr dazu hier – mit Fotos).

Die Kontakte zur Europäischen Weltraumbehörde ESA sind entsprechend ausgeprägt. Der Weg auf die Kanaren ist für die Behörde also weit, aber nicht sonderlich ungewohnt. Und so könnte ein Stratoport auf den Kanaren tatsächlich Realität werden.

Dabei handelt es sich um ein gebiet, auf dem Satelliten-Plattformen erprobt werden. Es geht um die Integration, den Betrieb und Tests. Also um Start, Landung, Zertifizierung, Wartung und viele weitere Arbeiten und Anwendungen rund um Weltraum-Technologie – wie beispielsweise auch unbemannte Weltraumfahrzeuge.

Kanaren wollen mehr Forschung bündeln

Bereits seit Ende März 2019 gibt es eine Absichtserklärung zwischen der Europäischen Weltraumbehörde und dem Technologiepark Fuerteventura. Dabei geht es neben der Entwicklung eines solchen Stratoports auch um zahlreiche weitere Programme rund um die Weltraumforschung. Auch diese Kooperation ist ein Mosaikstein bei der Bewerbung für den Standort.

Angel Víctor Torres, der Präsident der Kanarischen Inseln höchstpersönlich also, hatte erst vor wenigen Tagen den Kanarischen Pakt für Wissenschaft und Innovation unterzeichnet. Dabei handelt es sich um ein Dokument, “das dazu verpflichtet, aktiv an der Förderung von Forschung und Innovation auf den Inseln zu arbeiten, für seine Übertragung auf produktives und soziales Gefüge und für den Fortschritt und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit“.


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Nationales Zentrum für Vulkanologie auf den Kanaren?

Neben dem Engagement für die Weltraumagentur geht es dabei auch um den Standort für das nationale Zentrum für Vulkanologie. Die Bewerbung der Kanaren mit ihren zahlreichen, noch immer aktiven Vulkanen ist dabei nur logisch.

Laut Torres gebe es keinen Grund zur Sorge. Die Bewerbung werde keinen Keil zwischen verschiedene gesellschaftliche Schichten treiben. Sie “verpflichtet uns für die Zukunft” und sie sei wichtig für die Inseln, sagte Torres. Auch mit Blick auf die Kanarische Agenda 2030 sei die Bewerbung sinnvoll. Dabei gehe es um “Wissenschaft und andere Forschungen und Fortschritte”, sagte Torres.

Kanaren konkurrieren mit weiteren Gemeinden um spanischen Weltraum-Standort

Bei der Bewerbung um den Standort der spanischen Weltraumbehörde konkurrieren die Kanarischen Inseln mit zahlreichen weiteren Städten und Autonomen Gemeinschaften des Landes. So wurden in Teruel beispielsweise bereits Wetraumtests durchgeführt.

Auch Sevilla sei durch die ansässige Luft- und Raumfahrtindustrie ein ernstzunehmender Konkurrent. Zudem kamen aus Castilla y León gute Vorschläge, was gleichermaßen für weitere Gemeinden Spaniens gilt.

Das Rennen um den spanischen Weltraumstandort ist eröffnet. Die Kanarischen Inseln haben mit ihrer Abgeschiedenheit inmitten des Atlantischen Ozeans und den ansässigen Observatorien ein Pfund, mit dem sie wuchern können. Doch andere Standorte haben ebenfalls gute Konzepte und Industrien. Die Entscheidung wird den Verantwortlichen schwer fallen. Sie wird in den kommenden Monaten erwartet.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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