“Wir kämpfen um unsere Insel”, schreibt die Feuerwehr von Gran Canaria kurz und prägnant bei Twitter. Dann fügen die Wehrleute hinzu, dass sie mit der Situation überfordert seien. Auf der Kanaren-Insel wüten seit Samstag Waldbrände. Als sie grade unter Kontrolle zu sein scheinen, facht starker Wind die Flammen wieder an und verteilt sie in alle Himmelsrichtungen. Die Einzelheiten.
Mehr als 1000 Hektar Wald sind auf Gran Canaria bereits verbrannt. Zudem mussten rund 1000 Menschen aus den Ortschaften Artenara, Tejeda und Gáldar in Sicherheit gebracht werden. Parallel kämpfen etwa 600 Personen in drei Schichten gegen das Feuer. Die Flammen bedrohen auch den Tamadaba-Nationalpark im Westen Gran Canarias. Das Gelände ist stellenweise so schwer erreichbar, dass Löscharbeiten an mehreren Fronten nur eingeschränkt oder aus der Luft möglich sind.
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Feuerwehrleute aus Gran Canaria sowie Waldbrand-Spezialisten des Archipels und vom spanischen Festland gehen aus allen Richtungen gegen die Waldbrände auf Gran Canaria vor. Unterstützt werden sie von diversen Löschflugzeugen und -hubschraubern, die allein bereits rund 300.000 Liter Löschwasser in die Berge der Insel transportiert und dort abgeworfen haben. Das teilte die Leitstelle mit.
Así estamos ahora mismo @BomberosGC , desbordados por la situación.
Seguimos trabajando y luchando por nuestra isla!!!
Última hora: 01:00 día 11 de agosto. pic.twitter.com/fUDJ3VtEnM— BOMBEROS GRANCANARIA (@BomberosGC) August 11, 2019
Zwischenzeitlich konnte der Waldbrand nach Angaben des Präsidenten der Kanarischen Regierung, Ángel Víctor Torres, auf eine Länge von etwa 23 Kilometern eingedämmt werden. “Das Feuer hat sich nicht weiter ausgebreitet. Wir haben es zumindest geschafft, den Umkreis auf rund eintausend Hektar einzudämmen“, sagte Torres optimistisch.
Dann gab das staatliche Wetteramt Aemet ab Montagmorgen eine Wind-Warnung der Stufe Gelb aus. Starke Böen mit mehr als 80 Kilometern pro Stunde erschweren die Löscharbeiten seither – insbesondere aus der Luft. Zudem fachen sie die Flammen immer wieder an.
Waldbrand auf Gran Canaria: “Ohne Wind-Warnung wären wir optimistischer”
“Wir haben alle Umstände eingeplant. Hoffentlich können wir die Nachricht, dass die Flammen unter Kontrolle sind, aufrecht erhalten.” Sei dies hingegen doch nicht der Fall, müssten weitere Maßnahmen überlegt werden, um die Wälder und Berge der Insel zu retten, erklärte Torres und ergänzte: “Ohne die Wind-Warnung wären wir optimistischer!” Insbesondere nachts könnten die Flammen demnach bis zum Ende der Wind-Warnung am späten Dienstagabend immer wieder außer Kontrolle geraten.
Die in Sicherheit gebrachten Anwohner sollten damit rechnen, noch mehrere Tage auf eine Rückkehr in ihre Häuser warten zu müssen. Weitere Prognosen sowie eine aktualisierte Zwischenbilanz sollen am Montag nach Sonnenaufgang ausgegeben werden.
Ausgelöst wurden die Waldbrände ersten Ermittlungen zufolge wahrscheinlich durch Schweiß-Arbeiten. Ein 55-Jähriger wurde von der Gaurdia Civil verhört. Das teilten die Behörden bereits am Wochenende mit. Ob der Mann tatsächlich für das Feuer verantwortlich sei und ob dann fahrlässiges Verhalten oder eine Verkettung unglücklicher Umstände hinter dem Ausbruch stecke, könne derzeit noch nicht gesagt werden, hieß es.
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Waldbrände auf Gran Canaria dauern an: “Wir kämpfen um unsere Insel”
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