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Flüchtlings-Situation: Spanien knickt ein und will den Kanaren helfen


Bisher fühlen sich die Kanarischen Inseln rund um die Flüchtlings-Frage allein gelassen. Jetzt will Spanien helfen. Es sollen neue Aufnahmezentren geschaffen werden. Doch zentrale Fragen sind weiter offen.

Von Juan Martín Lesedauer: 3 Minuten

“Endlich ist sich in der Regierung mal jemand des Problems bewusst.” Die Aussage des Präsidenten der Kanarischen Inseln, Fernando Clajivo, spiegelt den ganzen Frust der Regional-Regierung wider. Erstmals habe man das Gefühl, dass die Problematik der auf den Kanaren ankommenden Migranten in Madrid gesehen werde. Allerdings nicht in Gänze.

Denn “das Ausmaß des Problems wollten sie nicht berücksichtigen”, fügte Clajivo an. Gemeint sind “die Leiter der Ministerien für auswärtige Angelegenheiten und Inneres, José Manuel Albares und Fernando Grande Marlaska”.

Immerhin in einem Punkt sind sich alle Parteien einig: “Die Notwendigkeit einer Planung, um mit dem umzugehen, was vorhersehbar passieren wird.” Laut Clajivo und vieler Hilfsorganisationen sind das deutlich mehr Ankünfte Hilfesuchender im Herbst. Und so sieht der Plan der spanischen Regierung dazu aus.

Dauerthema Migration: Kanaren suchen langfristige Lösung

Nachdem der kanarische Präsident seine Besorgnis über absehbare Ankünfte weiterer Migranten geäußert hatte, griff der Migrationsminister die Forderung der Kanarischen Inseln nach neuen Ressourcen und mehr Plätzen in Aufnahmezentren auf.

Laut Clavijo bereitet Escrivá die Aufnahmesysteme bereits flexibel vor. Dabei gehe es nicht nur um ein kurzfristiges Bewältigen vieler ankommender Menschen, sondern auch darum, für möglicherweise langfristig mehr ankommende Flüchtlinge gewappnet zu sein.

Neue Aufnahmezentren auf den Kanaren geplant

Zunächst müsse das “Bewusstsein geschärft” und die “Ressourcen angepasst werden”. Dies sei nun der Fall. Und so könne zwischen den Kanaren und Madrid über inhaltliche Schritte zu dem diskutiert werden, “was ziemlich sicher eintritt”, sagte Clavijo.


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Der Migrationsminister sieht als Lösung ein Auffanglager mit 300 Plätzen auf El Hierro vor. Außerdem solle auf Gran Canaria, in der Kaserne Las Canteras auf Teneriffa und in El Matorral auf Fuerteventura Platz geschaffen werden. Clavijo brachte zudem die Möglichkeit ins Spiel, eine neue Unterkunft auf Lanzarote zu errichten. Damit könnte dort die Einrichtung in La Santa entlastet werden, “die in den letzten Monaten viele Probleme bereitet hat”.

Doch all das genügt Clajijo noch nicht. Für die kommenden Wochen möchte der Kanaren-Präsident weitere Treffen abhalten. Darunter mit der Verteidigungsministerin Margarita Robles und der Ministerin für soziale Rechte, Ione Belarra.

Migration: Kanaren verhandeln über 50 Millionen-Euro-Hilfspaket

Die Vergrößerung der Kapazitäten sind ein wichtiger Faktor, um die ankommenden Menschen aufnehmen zu können. Doch der Unterhalt soll langfristig nicht die kanarischen Kassen belasten. Und so möchte Clajivo über den Ende September auslaufenden Hilfsfons diskutieren.

Der Topf beinhaltet 50 Millionen Euro. Und für das kommende Jahr möchte die Regierung der Kanarischen Inseln diese Gelder erneut sicher wissen. Davon solle insbesondere die Betreuung von minderjährigen Migranten, die in die Zuständigkeit der Regionalregierung fällt, finanziert werden.

“Wir haben den Prozess reaktiviert, damit wir ihn so bald wie möglich unterzeichnen können”, sagte die der Regionalministerin für Soziales, Gleichberechtigung, Jugend, Kinder und Familien, Candelaria Delgado. Sie begleitete Clajivo auf dessen Reise nach Madrid. An der Reaktion auf diese Forderung wird sich zeigen, wie ernst die spanische Zentralregierung die Hilfen für die Kanarischen Inseln rund um die Migrationsfrage wirklich meint.

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Juan Martín ist redaktioneller Mitarbeiter von Teneriffa News. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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