Der Teide-Nationalpark hat seit 108 Jahren das erste Mal ohne Schneedecke überwintert. Das meldet der spanische Wetterdienst Aemet auf den Kanarischen Inseln. Wenn der kalendarische Winter am Mittwoch endet, steht damit laut den Wetterexperten ein bedenklicher Rekord zu Buche.
Denn fehlender Schnee ist die eine Auswirkung, eines sich ändernden Klimas auf den Kanaren. Hinzu kommt, dass der Winter auch als wärmster seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte des Archipels eingehen wird.
In Zahlen bedeutet das 17,7 Grad Celsius. Und damit 2,5 Grad Celsius mehr, als zuletzt für normal angesehen wurde. Hinzu kommen ungewöhnliche Höchsttemperaturen, anhaltende Calima-Wetterlagen, wenig Niederschlag und ein weiterer Rekord.
Kanaren: Hitze-Rekord für einen Winter auf Fuerteventura
Noch nie zuvor war im Winter auf den Kanaren eine Temperatur von 31,7 Grad gemessen worden. Bis zum 16. Januar dieses Jahres. Da erreichte die Messstation von La Oliva auf Fuerteventura diesen Wert.
Im Februar wurden dann in La Aldea auf Gran Canaria 31,2 Grad gemessen. Und auch auf Teneriffa seien Temperaturen erreicht worden, die es in der Vergangenheit zu diesem Zeitpunkt nie gegeben habe, heißt es aus dem Aemet.
Calima blieb den Kanaren im Winter treu
Hinzu komme, dass auch die Calima-Wetterlagen zugenommen hätten. Laut den staatlichen Meteorologen seien durchschnittlich 4,2 Tage mit starker Staubbelastung normal. In diesem Jahr seien es sechs gewesen. Hinzu komme, dass es im meteorologischen Winter-Zeitraum überhaupt nur rund zwei Wochen ohne Calima gegeben habe.
Und auch der Atlantik hat mit 21,4 Grad vor den Kanarischen Inseln eine Temperatur erreicht, die weit weg von dem liegt, was der Winter-Durchschnitt sein sollte. Laut Experten (mehr dazu über den Link am Text-Ende), sollte die Meerestemperatur derzeit zwischen 18,5 bis 18,8 Grad liegen.
Zu wenig Regen auf den Kanarischen Inseln
Der Dezember endete laut Wetteraufzeichnungen als trockener Monat. Januar und Februar gehen sogar als “sehr trocken” in die Geschichte ein. Zusammengerechnet seien 36 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen. Das sind nichtmal ein Drittel dessen, was für diesen Zeitraum erwartet wurde, sagen die Meteorologen des Aemet.
Im Frühling erwarten die Wetterexperten auf den Kanarischen Inseln warmes Wetter mit durchschnittlichen Niederschlagsmengen. Zudem soll es laut Hochrechnungen und Langzeit-Wettermodellen auch im zweiten Quartal des Jahres überdurchschnittlich warm werden.
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