Kanaren: Atlantik schon jetzt so warm, wie für Ende des Jahrhunderts geplant
Kanaren: Atlantik schon jetzt so warm, wie für Ende des Jahrhunderts geplant
21,4 Grad sollte der Atlantik erst Ende des Jahrhunderts erreichen. Auf den Kanarischen Inseln ist das schon heute der Fall. Experten analysieren die Auswirkungen.
Der Atlantik vor den Kanarischen Inseln ist deutlich zu Warm. Das Meer, das den Archipel umgibt, “müsste eine Temperatur von etwa 18,5 Grad bis 18,8 Grad haben”, sagt Aridane González. Der Wissenschaftler untersucht mit anderen Experten die Auswirkungen der Meeres-Erwärmung.
Was die Forscher derzeit auf den Kanaren vorfinden, sind 21,4 Grad. Die Experten treffen sich auf den Kanarischen Inseln, um die Auswirkungen der Erwärmung für den Nordatlantikstrom zu analysieren.
Für González steht fest: “Seit dem Sommer erleben wir diesen enormen Temperaturanstieg und das Wasser, das die Kanarischen Inseln umgibt, liegt zwischen 1,5 und zwei Grad über dem, wo es sein sollte.” Erst vor wenigen Jahren hätten die Forscher gehofft, dass diese Temperaturen erst zu Ende Jahrhunderts erreicht werden. Dieser sehr schnelle Anstieg hat Konsequenzen.
Nicht nur auf den Kanaren sind die Meere deutlich zu warm
In anderen Reginen der Welt sei die Meeres-Erwärmung allerdings noch ausgeprägter, berichtet der Wissenschaftler. Im Mittelmeer gebe es im Sommer bereits echte “Meeres-Hitzewellen”, sagt González Inforcasa und ergänzt: “Das hat schwerwiegende Auswirkungen – nicht nur auf die Verteilung des Klimas – sondern auch auf die Ökosysteme.”
Beim Treffen der Klimaforscher gehe es um die Auswirkungen der Erwärmung des Atlantikstroms. Die Wissenschaftler rechnen damit, dass dieser durch die Erwärmung an Geschwindigkeit verlieren wird. Das wiederum werde die Ökosysteme durcheinanderbringen.
Forscher: Meeresspiegel auf den Kanaren steigt und verdrängt Strände
“Die Kanarischen Inseln sind eine vom Meer umgebene Region, in der sich ein Anstieg des Meeresspiegels direkt auf unser Bruttoinlandsprodukt auswirken wird”, sagt González. Er geht davon aus, dass schon in etwa 25 Jahren rund zehn Prozent der Strandfläche auf den Kanaren verloren gehen. Das wiederum könne einen Rückgang des BIP um bis zu zwei Prozent bedeuten.
Der Grund für den Anstieg des Meeresspiegels liege nicht nur im Abschmelzen der Polkappen, sondern auch im Hitzestau. Sollte der Strom langsamer werden, könne sich warmes Wasser ansammeln. Das führe zu “einer Veränderung der physikalischen Eigenschaften des Wassers”, sagt der Forscher.
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Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.
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