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Kanaren erwarten enormen Fachkräftemangel


Das Drama der schlechten Ausbildung wird auf den Kanarischen Inseln in kaum einer Branche so sichtbar wie im Bausektor. Dieser erwartet in den kommenden Jahren Förderungen der EU. Doch das Personal ist nicht ausreichend ausgebildet. Trotz hoher Arbeitslosenzahlen wird es einen Mangel an Arbeitnehmern geben.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Der Fachkräftemangel hat auch die Kanarischen Inseln erreicht. Zwar sind 21.400 Personen im Bausektor als arbeitslos gemeldet und angekündigte Förderungen der EU werden dem Wirtschaftszweig viele Aufträge beschaffen, dennoch erwarten Branchen-Insider viele unbesetzte Stellen. Das Problem ist die oft schlechte Ausbildung.

Europäische Mittel sind angekündigt und können bald abgerufen werden. Als Beispiel gibt es Förderungen für energetische Sanierungen. Doch für eine Verbesserung der Energieeffizienz bedarf es Spezialisierungen. Diese gehen mit einer guten Ausbildung einher. Und die ist auf den Kanaren oft Mangelware.

Die Präsidentin des Verbands der Bauunternehmer und Bauträger (AECP), María de la Salud Gil, sagte Inforcasa, dass es bereits jetzt einen Mangel an Fachkräften gebe. Und der werde durch die Förderungen sichtbar und deutlich zunehmen.

Fachkräftemangel auf den Kanaren: “Viele Arbeitslose sind ungeeignet”

“Die meisten derjenigen, die heute arbeitslos sind, sind es, weil sie ungeeignet sind. Hätten sie ein anderes Profil, wären sie nicht arbeitslos. Die digitale Transformation in der Branche schreitet rasant voran und viele werden zurückbleiben”, sagte die Expertin.

Doch nicht nur unter den Arbeitnehmern gebe es diese Problematik. Auch die rund 14.000 Selbstständigen der Branche seien oft nicht ausreichend spezialisiert. Sie stehen für eine veraltete Herangehensweise an Bauprojekte.

Hilfe vom Arbeitsamt der Kanarischen Inseln

“Eine unserer Herausforderungen ist die digitale Kompetenz”, sagt Salud Gil. Diese sei der Schlüssel, “um die Nachfrage an nicht besetzten Stellen abdecken zu können”. Zur Ankunft der europäischen Mittel werde es auf jeden Fall “ein Defizit” an Fachkräften geben.


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Die Expertin selbst sieht beispielsweise Innovationen wie die Nutzung von aus dem 3D-Druck abgewandelten Technologien für das Baugewerbe. Der Verband selbst wolle an Entwicklungsprozessen der Branche teilnehmen. Auf diese Weise werde man zur “Drehscheibe” für Forschung und Innovation.

Das Arbeitsamt der Kanarischen Inseln helfe dabei, Profile von Personen aus anderen Branchen zu sichten, die dem Baugewerbe helfen könnten. “Der Sektor ist auf dem Vormarsch, aber viele wissen es nicht”, sagt Salud Gil.

“Nachfrage und Angebot stimmen nicht überein und das müssen wir ändern.” Der Weg zu gut ausgebildeten Fachkräften ist auf den Kanaren noch weit. Doch immerhin wissen die Branchenverbände, was sie zu tun haben, und wollen die Situation aktiv mit verbessern.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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