Auf den Kanarischen Inseln kehrt nach den heftigen Unwettern von Samstag keine Ruhe ein. Seit der Nacht zu Montag herrscht wieder Wellen-Alarm auf dem Archipel im Atlantischen Ozean. Zudem stürzte ein Paraglider ab. Währenddessen wird auf den Inseln eine erste Bilanz gezogen. Demnach hat es insbesondere Teneriffa hart getroffen.
Die heftigen Unwetter hatten am Samstag insbesondere den Norden Teneriffas verwüstet. In Garachico mussten zwei Häuser geräumt und 39 Menschen evakuiert werden. Wie im Laufe des Sonntags bekannt wurde, entstanden auch in Tacoronte beträchtliche Schäden. Dort entstand auch das im Internet kursierende Video, auf dem zu sehen ist, wie die Wellen einen Balkon teilweise aus einer Häuserwand herausreißen. Sie finden den Clip auch hier bei uns.
Unwetter-Schäden gehen wohl in die Millionen
Laut der Vorläufigen Bilanz sind allein auf Teneriffa 65 Häuser von den Unwettern und Riesen-Wellen so heftig getroffen worden, dass sie geräumt werden mussten. Die Anwohner wurden in Notunterkünften oder bei Verwandten untergebracht. Das besonders betroffene Hochhaus aus dem Videoclip sei glücklicherweise nur spärlich besucht gewesen, berichtet der Bürgermeister von Tacoronte, Álvaro Dávila, da dort viele Anwohner lediglich einen Zweitwohnsitz hätten und aktuell nicht auf den Kanaren weilten.
Der entstandene Sachschaden wird bereits in einer ersten Zwischenbilanz von Experten auf einen Betrag in Millionenhöhe geschätzt. Der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, sowie der Inselpräsident Teneriffas, Carlos Alonso, kündigten bei einem Vorortbesuch im besonders betroffenen Gebiet offizielle Unterstützung für Privatleute und Unternehmen an. Hierzu solle zeitnah ein Dekret erlassen werden.
Kanaren-Unwetter: Paraglider stürzt ab, Segelyacht in Seenot
Unterdessen wurde bekannt, dass auch zu Land und auf dem Wasser Personen gerettet werden mussten. Am Sonntagmittag war trotz der Sturm-Ausläufer ein Gleitschirmflieger aufgebrochen. Der Mann kollidierte mit einer Stromleitung und stürzte in ein Schwimmbad im Norden Teneriffas. Einige Rettungskräfte unterbrachen daraufhin ihre Arbeit, um den Paraglider zu versorgen und ihn dann in das Nord-Krankenhaus der Insel zu bringen.
Auf dem Meer benötigte zudem ein Segelboot Hilfe. Es kam gegen die hohen Wellen und teils enormen Windböen nicht mehr allein an und musste abgeschleppt werden. Gemeinsam mit einem privaten Boot konnte die Seenotrettung die Yacht zum Pier von Los Cristianos bringen.
Kanaren: Wellen-Warnung wurde verlängert
Die Wellen-Warnung wird laut den Meteorologen des spanischen Wetterdienstes Aemet noch bis zum Montagvormittag aufrecht erhalten. Sie gilt für den Norden und Nordwesten Teneriffas sowie für alle Teile der Inseln El Hierro und La Gomera. Doch auch danach gilt für alle Kanarische Inseln erhöhe Vorsicht. Immer wieder können sich mehrere Wellen vereinen und so unvermittelt zur Gefahr werden, heißt es von offizieller Stelle.
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Kanaren-Unwetter: Wellen-Alarm, Gleitschirm-Absturz und Millionen-Schäden
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