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Neue Debatte: Wie viel Tourismus vertragen die Kanaren?


Die Kanarischen Inseln erleben einen anhaltenden Tourismus-Boom. Das bringt Debatten mit sich - zum Beispiel darüber, welche Art Touristen man künftig empfangen will. Die neue Regierung steht vor einem Balance-Akt.

Von Juan Martin Lesedauer: 3 Minuten

Ein Erbe der scheidenden Regierung ist der Tourismus-Boom auf den Kanarischen Inseln. Die Flughäfen der Kanaren haben in diesem Jahr schon knapp 20 Millionen Passagiere abgefertigt. Das sind 20,4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022. Nun gibt es neue Debatten über die Art des Kanaren-Tourismus.

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Von allen kommerziellen Passagieren entfielen in den ersten knapp sechs Monaten des Jahres fast zwölf Millionen auf internationale Flüge. Weitere 7,64 Millionen Passagiere wurden innerhalb Spaniens bewegt. Bei den internationalen Passagieren gibt es ein Plus von 20,7 und bei den spanischen Fluggästen ein Plus von 19,9 Prozent.

Das löste erneut eine Debatte darüber aus, wie viel Tourismus die Kanarischen Inseln aushalten können. Insbesondere im jüngsten Wahlkampf war auch dieses Thema stark bemüht worden. Es löste Grundsatz-Diskussionen aus – wie die am Textende verlinkte Debatte.

Soll der Tourismus der Kanaren stärker reglementiert werden?

Parteien verschiedenen Einschlags sind der Meinung, dass der Tourismus stärker kontrolliert werden müsse. Nicht jede Art von Besuchern sei für die Kanaren gleich verträglich, lautet der stark vereinfachte Tenor.

Auf Lanzarote wurden bereits Verfahren eingeleitet, die die Kanaren-Insel als touristisch gesättigt erklären sollen. Das hätte zur Folge, dass nicht um jeden Preis weiter um Urlauber gebuhlt werden könnte. Beispielsweise die Zahl der Ferienhäuser oder Mietwagen würde dann reglementiert.

Auch auf Teneriffa gibt es Einwohner, die das “Gefühl der Sättigung”, wie es bereits von Einwohnern Mallorcas beschrieben wurde, empfinden. In Arona kam es jüngst sogar zu Demonstrationen (siehe unten). Gefordert werden Maßnahmen gegen Massentourismus, ein Touristen-Moratorium oder zumindest eine Ökosteuer.

Emma Pérez Chacón, Professorin an der Universität von Gran Canaria, fragte kürzlich, ob die Kanarischen Inseln tatsächlich um jeden Preis touristisch wachsen müssten. Bisher waren regelmäßig alle Meldungen über touristisches Wachstum von den Regierungsparteien gefeiert worden.

Kanaren-Tourismus: La Gomera verzeichnet das größte prozentuale Wachstum

Laut Aena habe der Tourismus im Mai prozentual vor allem auf La Gomera zugenommen. Die Insel gilt als verhältnismäßig naturbelassen. Zumindest noch. Denn laut Aena wurden bis Mai 177.247 Flugbewegungen abgewickelt. Das bedeutete einen Anstieg von 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Mai lag das Plus dann bei 32,4 Prozent. 9349 Passagiere wurden dort registriert.

Über alle Flughäfen fertigten die Airports der Kanarischen Inseln im Mai 3.623.218 Passagiere ab. Damit übertrafen sie den Vorjahreswert um 10,4 Prozent. Auf Gran Canaria gab es im Mai mit 998.304 die höchste absolute Passagierzahl (+10,7 Prozent).

Auf dem Flughafen Teneriffa-Süd waren es 868.770 weitere Passagiere (+12,1 Prozent), auf Lanzarote gab es 644.858 Passagiere (+11,2 Prozent), am Airport Teneriffa Nord wurden 519.878 Passagiere abgefertigt (+10 Prozent) auf Fuerteventura kamen 450.757 Passagiere hinzu (+8,8 Prozent) und auf El Hierro waren es 24.186  Passagiere (+10,9 Prozent). La Palma hat nach dem Vulkanausbruch noch immer nicht zu alten Werten zurückgefunden.

Tourismus-Wachstum auf den Kanaren: Die Politik ist gefordert

Für die neugewählte Regierung der Kanarischen Inseln beginnt nun ein Balance-Akt. Auf der einen Seite gab es Wahlversprechen zur finanziellen Erleichterung für Einheimische, auf der anderen Seite steht eine bewusst angefachte Debatte über den Tourismus. Die Finanzierung der Wahlversprechen hängt zu einem großen Teil an den Einnahmen durch den Urlaubs-Sektor der Kanaren. Sobald die neue Regierung geformt ist, muss sie sich an ihren Maßnahmen messen lassen.


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Juan Martín ist Redakteur bei Teneriffa News. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

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Kommentare zu:

Neue Debatte: Wie viel Tourismus vertragen die Kanaren?


  1. Gabriela Gasser schrieb am

    Vor allem sollten die Inseln weg vom Billigtourismus mit Dauerlärm und Saufgelage und keine Slots mehr an Ultra-low-cost-Carrier vergeben.

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