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Pfandleihe bringt immer mehr Kanarios durch die Krise


Das Pfandleih-Geschäft wird auf den Kanarischen Inseln relevanter. Die "Montes de Piedad" sind für viele Privatpersonen und Unternehmer die einzige Möglichkeit, sich finanziell über Wasser zu halten. Diese Art des Darlehens findet insbesondere in Regionen mit starker Tourismus-Abhängigkeit mehr Zuspruch.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

1,6 Millionen Euro hat die Fundación La Caja im vergangenen Jahr ausgeschüttet. Diese Mikrokredite sollen einen schnellen und unkomplizierten Weg aus Notsituationen ermöglichen. Auf den Kanarischen Inseln haben das Angebot im vergangenen Jahr 2705 Menschen in Anspruch genommen.

Was zunächst nach einer geringen Zahl klingt, muss in Relation gesetzt werden. Nur 9840 Kredite waren im Vergleichszeitraum für zusammen rund sechs Millionen Euro überhaupt verlängert worden.

Die Direktorin der Fundación La Caja, Irene Suárez, berichtet von einem neuen Kundenprofil. Insbesondere in Regionen mit starker Tourismus-Abhängigkeit sei der Zuspruch für die “Montes de Piedad” gestiegen. Zusätzlich zu ihren Stammkunden, wie Suárez die Personen nennt, die regelmäßig Wertsachen verpfänden, seien auch Geschläftsleute auf die Idee der Pfandleihe gekommen, sagte sie Inforcasa.

Kanaren: Geschäftsleute verpfänden Wertsachen für ihre Mitarbeiter

Der Grund liege in ausbleibenden Umsatzströmen. Und so hätten auch Geschäftsleute ihren Schmuck oder weitere Wertsachen verpfändet. “Mehrere Unternehmer mussten alles stilllegen. Um ihre Mitarbeiter bezahlen zu können.” Auch daher hätten sie auf diese Möglichkeit zurückgegriffen, berichtet Suárez.

Diese neuen Kunden besäßen oft “guten Schmuck”. Als die Zeiten besser waren, sei viel in Gold oder teure Kleidung investiert worden. “Jetzt haben sie durch die Montes de Piedad eine Gelegenheit gesehen, liquide zu bleiben, wenn die Banken vielleicht keinen Kredit mehr gewähren.”

Im Unterschied zu klassischen Krediten, wird bei den Montes de Piedad umgehend Geld ausgezahlt. Zudem muss es nicht in Raten zurückgezahlt werden, sondern zum Fälligkeitsdatum. Wer auf klassischem Weg also kein Darlehen erhält, kann auf diese Weise übergangsweise eine Liquidität herstellen.


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Pfandleihe: Eigner werden bei Zwangsversteigerung am Gewinn beteiligt

Suárez berichtet, dass etwa 97 Prozent der Verpfändeten Gegenstände wieder ausgelöst würden. Und der Rest werde bei öffentlichen Versteigerungen zu Geld gemacht. Die Einnahmen dienen der Tilgung der Schuld. Und sollte ein Gegenstand mehr Geld einbringen, wird der Gewinn dem ursprünglichen Besitzer sogar ausgezahlt.

Spanienweit laufen derzeit 230.000 solcher Kredite im Wert von rund 152 Millionen Euro. Auf nationaler Ebene betrage der Anstieg bisher jedoch nur rund ein Prozent. Die Stiftung rechnet jedoch mit einem deutlichen Anstieg. In den kommenden zwölf Monaten sieht eine Prognose eine Zunahme um bis zu 34 Prozent.

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Pfandleihe bringt immer mehr Kanarios durch die Krise

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Johannes Bornewasser sw klein

Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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