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Teneriffa: So sollen Ziegen und Schafe Waldbrände verhindern


Es ist ein Pilotprojekt. Und es gilt als simpel wie erfolgreich: Weidevieh gegen Waldbrände. Das steckt dahinter.

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Kanaren News

Teneriffa verfolgt eine neue Strategie gegen Waldbrände: Zur Prävention sollen Schafe und Ziegen eingesetzt werden. Das Cabildo der größten Kanaren-Insel drückt das lediglich etwas stärker im Verwaltungs-Sprech aus: Die Vegetationslast auf brachliegenden Flächen, Parzellen und Feldern, die an Wälder und bewohnte ländliche Gebiete in den mittleren Höhenlagen angrenzen, soll verringert werden, heißt es.

Rosa Dávila, Präsidentin Teneriffas, sagt, dass es sich um ein Pilotprojekt handle. Die Verantwortlichen planten, zum Beispiel Ziegenherden zur Säuberung nicht mehr genutzter Felder in der Nähe von Waldgebieten einzusetzen. Das Projekt befinde sich in ständiger Überprüfung.

Die Umsetzung soll im letzten Quartal des Jahres beginnen. Zunächst koordinierten die Verantwortlichen die Maßnahmen mit Viehzüchter-Verbänden und lokalisierten geeignete Flächen. Die Durchführung wird von GESPLAN, der Einheit für Territoriales, Umweltmanagement und -planung, verantwortet. Und das ist noch nicht alles:

Waldbrand-Prävention auf Teneriffa durch Weidevieh

Zu den weiteren Themen der jüngsten Sitzungen gehörten laut der Präsidentin außerdem ein neuer Vertrag mit dem Spanischen Roten Kreuz. Das Abkommen sieht eine Verbesserung der medizinischen Versorgung und der Prävention bei Notfällen auf der Kanaren-Insel vor. In den kommenden vier Jahren sollen präventive Einsätze, Notfallversorgung, Übungen und Schulungen im Bereich des Notfallmanagements stattfinden.

Das Abkommen ermöglicht gemeinsame Einsätze bei Großveranstaltungen, wie beispielsweise der Wallfahrt nach Candelaria, der Bajada del Socorro oder Schneefällen im Teide-Nationalpark. So soll bei Bedarf eine sofortige Betreuung oder medizinische Versorgung und eine effiziente Steuerung der Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet werden.

Der Vizepräsident des Cabildo, Lope Afonso, teilte zudem die Verlängerung der Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Außenbeziehungen und der Kanarischen Stiftung zur Kontrolle Tropischer Krankheiten mit. Auf diese Weise könne der Wissensaustausch mit Afrika ausgebaut werden. Im Juli findet eine neue Ausgabe des „Campus África“ statt.

Zusammenarbeit zwischen Teneriffa und Afrika wird ausgebaut

Afonso sagte, dass mehr als 100 afrikanische Hochschulabsolventen nach Teneriffa kommen würden. Sie sollen ihre Ausbildung in Fachbereichen wie Biotechnologie, Tropenmedizin, Lebensmittelsicherheit oder wissenschaftlicher Governance vertiefen. Durch bessere Bildung und Ausbildung sollen Perspektiven geschaffen und damit Fluchtgründe sukzessive abgebaut werden.

Die größte Neuerung bleibt hingegen die simple wie effiziente Idee, mit den ohnehin Platz benötigenden Ziegen und Schafen der Insel etwas Gutes zu tun. Nämlich durch kontrolliertes Abfressen von Brachflächen potenziellen Zunder in der Waldbrand-Saison zu entfernen. Das Projekt soll umgehend starten. Das Budget beträgt 90.000 Euro und die Laufzeit umfasst sechs Monate.


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Über den Autor

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Kanaren News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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