Der Waldbrand auf Teneriffa hat “ein gewisses Stadium der Eindämmung erreicht”. Das sagt Teneriffas Insel-Präsident Pedro Martín. Unter Kontrolle sind die Flammen hingegen noch nicht. Insbesondere die Hitze und Trockenheit der kommenden Tage bereitet den Experten Sorge.
Zerstört wurden bislang bereits rund 2700 Hektar Wald. Der Umfang beträgt inzwischen zudem rund 27 Kilometer. Knapp 600 Menschen müssen weiterhin bei Freunden, der Familie oder in Notunterkünften bleiben.
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In seiner Bilanz am Abend sagte der Minister für öffentliche Verwaltung, Justiz und Sicherheit der Regierung der Kanarischen Inseln, dass die Waldbrand-Situation “besser als am Vortag” sei. Julio Pérez sprach zudem von erheblichen Fortschritten. Auch die Feuerwehren und Forstbrigaden seien mit Blick auf die erzielten Fortschritte “relativ hoffnungsvoll”.
Laut Pérez könne dies dazu führen, dass zu Wochenbeginn “bedeutendere Fortschritte” möglich seien. Von expliziter Kontrolle über den Waldbrand auf Teneriffa möchte jedoch auch Pérez noch nicht sprechen. Zudem sollen die Sicherheitsmaßnahmen rund um die evakuierten Anwohner bestehen bleiben. Auch würden die zwei gesperrten Autobahnen, durch Icod el Alto und die von La Orotava nach Boca Tauce, weiterhin geschlossen bleiben.
Waldbrand auf Teneriffa: Feuer-Flanke zum Teide weiterhin aktiv
Derzeit gilt die dem Meer und den am stärksten besiedelten Gebieten zugewandte Flanke des Feuers als “ruhig”. Es werde vorerst nicht erwartet, dass diese wieder auflodern. Allerdings haben sich drehende Winde bereits mehrfach die Lösch-Arbeiten erschwert und die Prognosen widerrufen lassen.
Zudem bereitet den Verantwortlichen Sorge, dass die dem Teide-Nationalpark zugewandte Flanke weiterhin aktiv ist. Allerdings zeigt der Waldbrand inzwischen auch dort eine gewisse Trägheit.
“Haben es nicht geschafft, Waldbrände bei Tigaiga unter Kontrolle zu bringen”
An der Westflanke hoffen die Feuerwehren, ebenfalls Fortschritte zu erzielen. Die als besorgniserregend geltende Feuer-Front an den Hängen von Tigaiga bei Los Realejos gilt weiterhin als aktiv. “Wir haben es nicht geschafft, sie unter Kontrolle zu bringen”, sagte Pérez. Allerdings hoffe er, dass dies am heutigen Tag gelinge. Laut Pérez ist das der Bereich, “wo wir die meisten Probleme hatten”, da es “praktisch eine senkrechte Wand” ist und die Löscharbeiten daher “aus der Luft” vorgenommen werden müssen.
Der technische Leiter, Pedro Martínez, fügte hinzu, dass sich dort weiterhin aktive Glutnester befinden, die dringend bearbeitet werden müssen. Auch dies müsse überwiegend aus der Luft geschehen, was Kapazitäten bindet.
Martínez sagte, dass es nun zwei Hitzetage geben werde. “Wir wissen nicht, wie sich das Feuer mit dem Temperaturanstieg verhalten wird”, sagte der Experte. Daher werde der Wochenbeginn “entscheidend sein”, um zu versuchen, “das Feuer zu isolieren und zu verhindern, dass es sich weiter ausbreitet”.
Teneriffa: Bis zu 15 Tiere pro Hektar Wald können verbrannt sein
Die Behörden berichten, dass neben den 600 in Sicherheit gebrachten Menschen auch das Pflegesystem für Haus- und Nutztiere “richtig funktioniert” habe. Es seien knapp 200 Tiere gesammelt, versorgt und an verschiedenen Orten untergebracht worden. Dazu zählen 114 Ziegen, 37 Hunde, elf Maultiere, acht Katzen und ebensoviele Pferde.
Dennoch rechnen Forscher damit, dass bereits bis zu 25.000 Tiere in den Flammen gestorben seien. Die Franz-Weber-Stiftung in Bern errechnete in Anlehnung an ein Vorhersagemodell von Professor Christopher Dickman an der Universität von Sydney in Australien, dass pro Hektar Wald auf Teneriffa rund zehn bis 15 Individuen leben. Gemeint sind Säugetiere, Vögel, Echsen, wirbellose Tiere und weitere Arten.
Rechnet man diese Zahl auf die aktuelle Ausdehnung des Feuers von 2700 Hektar hoch, werden zwischen 27.000 und 40.500 Tiere erreicht. Da es einige von Ihnen durch den Fluchtreflex aus den Flammen herausgeschafft haben werden, kann die Zahl der verstorbenen Tiere möglicherweise immerhin am unteren Ende der Skala angesiedelt werden.
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Waldbrand auf Teneriffa eingedämmt – bis zu 25.000 Tiere verbrannt
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