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Abwasser im Meer: Candelaria auf Teneriffa schließt alle Strände


Die Mikroalgen sind zurück. Im Südosten Teneriffas hat eine Gemeinde nun alle Strände geschlossen. Wir erklären, was dahinter steckt.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Abwasser im Meer hat einen weiteren Mikroalgen-Teppich vor Candelaria erzeugt. Der Zusammenhang wird beim Blick auf die Niederschläge deutlich. Zuvor hatte es in der Region geregnet.

Die Kanarischen Inseln haben ein Abwasser-Problem. An zu vielen Stellen wird Wasser nur teil- oder ungeklärt in den Atlantik geleitet. In der Folge gibt es immer wieder Algenteppiche. So wie seit einer Woche bei Candelaria im Südosten der Insel.

Nach den Regenfällen waren die bereits in der Vorwoche aufgetretenen Mikroalgen-Teppiche größer geworden. Der Stadtrat ließ daraufhin alle Stände der Gemeinde mit Warnschildern versehen und informierte auch die Nachbargemeinden.

Mikroalgen auf Teneriffa: Stadtrat von Candelaria rät vom Baden im Meer ab

“Aus dem Gesundheitsbereich wird die Situation überwacht und die Entwicklung über die offiziellen Kanäle kommuniziert”, teilte die Stadt mit. Demnach seien die Strände nicht per se gesperrt, es werde lediglich vom Baden abgeraten, hieß es.

Die Mikroalgen sind seit etwa fünf Jahren Thema auf den Kanaren. Damals war der Befall der Gewässer rund um Teneriffa so groß, dass die Regierung sogar ein Schiff bestellte, mit dem gegen die Algen vorgegangen werden sollte.

Die Cyanobakterien können bei starkem Vorkommen mit dem bloßen Auge gesehen werden. Dann nämlich färbt sich das Wasser leicht bräunlich. Und davon sind seit der Vorwoche viele Bilder in den Sozialen Medien zu finden.


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Dabei sind die Mikroalgen nicht lebensbedrohlich. Sie können bei hoher Konzentration allerdings Durchfall, Erbrechen oder Hautausschlag auslösen. Aus diesem Grund hatte der Stadtrat auch die Warnschilder aufstellen lassen. Die Bakterien sind jedoch nicht ausschließlich schädlich, wie das folgende Video zeigt:

Im Regelfall verschwinden die Algenfelder mit der Zeit wieder. Das Wasser treibt sie durch die Strömung auf natürliche Weise auseinander. Zumindest bis zum nächsten Starkregen, der erneut Nährstoffe für die Algen mit in den Atlantik spült.

Im Jahr 2017 hatte die Mikroalgenblüte ihren bisherigen Höhepunkt vor den Kanaren erreicht. Seit einigen Wochen werden wieder vermehrt solche Algen-Teppiche gemeldet. Inzwischen reagiert die Politik mit der Freigabe besserer Abwasser-Systeme. Doch der Bau dauert. Im Süden der Insel soll im kommenden Jahr eine deutlich erweiterte Klär- und Aufbereitungsanlage eröffnet werden:

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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