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Forscher “beamen” Photon von La Palma nach Teneriffa


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Informationen über eine große Distanz zu “beamen” klingt zunächst stark nach “Star Trek”. Doch Forscher auf den Kanaren haben genau das nun geschafft. Zwar handelte es sich bei dem im Versuch “gebeamten” Teilchen lediglich um ein Photon, doch dieser Transport gilt als Durchbruch in einer jahrzehntelangen Forschung.

Die Wissenschaftler um Physikprofessor Anton Zellinger haben am Mittwoch bekannt gegeben, dass sie den Quantenzustand des Lichtteilchens über eine Entfernung von 143 Kilometern von La Gomera nach Teneriffa transportiert und dort mit einem Teleskop der europäischen Weltraumagentur eingefangen haben. Die Forscher erhoffen sich, auf diesem Versuch aufbauend eine Quantentechnologie entwickeln zu können, die künftig eine abhörsichere Kommunikation ermöglicht.

Menschen Beamen wird nicht möglich sein

Fans der Sience-Fiction-Serie “Star Trek” werden das “Beamen” eines Menschens auf Basis dieser Technologie allerdings nicht erleben. Dies gaben die Forscher unmittelbar bekannt. Doch eine Art auf Satelliten gestütztes “Quanteninternet” ist durch die Erkenntnisse des Versuchs in der Zukunft denkbar: “Unser Experiment zeigt, wie reif Quantentechnologien heutzutage sind und wie nützlich sie für praktische Anwendungen sein können”, zitiert die Universität Wien Zellinger.

Der Versuch basiert auf einer Technik namens “Verschränkung”. Bei diesem Verfahren können Teilchen gewissermaßen verschmolzen werden. Der daraufhin entstehende Quantenzustand wird trotz einer dann erfolgenden Trennung der Teilchen nicht mehr zerstört. Die Teilchen können somit also über große Distanzen miteinander “verschränkt” sein. Im aktuellen Experiment “verschränkte” Zellinger mit seinem Team also Photonen und schickte eines dieser Teilchen anschließend auf einer Höhe von etwa 2400 Metern über 143 Kilometer auf die Reise von La Palma nach Teneriffa.

Ein ähnliches Quantenteleportations-Experiment gab es bereits einige Monate zuvor. Beim aktuellen Versuch wurde jedoch ein neuer Distanzrekord aufgestellt: Den vorherigen Rekord hielten Forscher in China, die eine Distanz von 97 Kilometern überwunden hatten. Im Fokus der Forscher auf den Kanaren stand jedoch nicht der neue Weitenrekord, sondern eine bisher nicht erreichte Detailtiefe in den Erkenntnissen.

Nach Angaben der Forscher wurde dieses Vorhaben erreicht. Die nun gesammelten Informationen seien aufschlussreich genug, um die Technik erfolgversprechend weiterzuentwickeln.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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