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Dürre auf den Kanaren: Halb Fuerteventura hat kein Wasser mehr


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Der Klimawandel hat auch auf den Kanaren mit voller Wucht zugeschlagen. Verstärkt wird das Dürre-Problem durch marode Trinkwassernetze und langjähriges Ignorieren der sich vergrößernden Probleme. Auf der Kanareninsel Fuerteventura müssen inzwischen tausende Haushalte monatelang ohne Trinkwasser auskommen. Auf anderen Inseln ist die Lage ähnlich.

Die Einwohner in Fuerteventuras Norden ernähren und duschen sich inzwischen mit gekauftem Mineralwasser. Auch der Hausputz muss entweder entfallen oder mit großen Wassergallonen aus dem Supermarkt erledigt werden. Wenn es grade welche gibt. Denn die Wasseranschlüsse bleiben im Sommer immer öfter trocken. Und die Nachfrage nach großen Trinkwasserbehältern in den Geschäften ist entsprechend riesig.

Lajares, Tindaya, Vallebrón, La Oliva oder El Roque sind nur einige der Orte auf “Fuerte”, in denen im Sommer das Trinkwasser regelmäßig versiegt. Schuld daran haben verschiedene Faktoren. Zum einen ist der Tourismus in den angrenzenden Küstenregionen gestiegen. Und in den Hotels wird nicht nur deutlich mehr Wasser pro Kopf verbraucht, sie werden auch bevorzugt mit Trinkwasser beliefert. Außerdem sorgen in den vergangenen Jahren immer längere und trockenere Sommer für Wasserknappheit.

1,7 Millionen Euro für die Wassernetze auf Fuerte

Hinzu kommt, dass Trinkwasser – wenn es denn da ist – auch durch marode Wassernetze verloren geht. Und schließlich berichten Anwohner, dass sich die Probleme über die Jahre vergrößerten, da sie nicht rechtzeitig als eklatant erkannt und entsprechend angegangen worden seien.

Der inzwischen zuständige Minister im Cabildo von Fuerteventura, Andrés Díaz, kündigte nun an, dass zumindest schon einmal die Wassernetze in den Städten Lajares, El Roque und El Cotillo restauriert werden sollen. Hierfür wolle man seitens der Inselverwaltung 1,7 Millionen Euro bereitstellen.

“Dauerhafte Wasserversorgung auf Fuerteventura ist vorerst unmöglich”

Allerdings kündigte Díaz zugleich an, dass eine dauerhafte Belieferung zumindest kurzfristig unmöglich sei: “Durch die Arbeiten, die wir diesen Sommer genehmigen wollen, wird das gesamte Netzwerk der Nordzone erneuert.” Doch der Minister warnte bereits vor zu großer Euphorie: “Wir wissen aber auch, dass eine dauerhafte und flächendeckende Versorgung aufgrund der so enorm gestiegenen Bedürfnisse vorerst scheitern wird.”


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Für die Anwohner ist die Ankündigung der Millionen-Investition ein schwacher Trost: Zwar freue man sich darüber, dass nach Jahren endlich die Probleme gesehen und angegangen würden, berichten Betroffene. Dennoch müsse man sich auch für das nächste Jahr wieder auf eine Dürreperiode einstellen.

Das allsommerliche Dürre-Problem herrscht so auch auf anderen Kanaren-Inseln: In Teneriffas Süden beispielsweise ist die Lage ganz ähnlich. Besonders skurril dort: Während die Quelle der Stadt Vilaflor dazu genutzt wird, Mineralwasser auf der gesamten Insel zu verkaufen, muss in vielen Haushalten der Gemeinde stundenweise das Wasser aufgrund von Knappheit abgestellt werden.

Ab dem Frühjahr werden entsprechend auf vielen der Kanarischen Inseln wieder Wasserkanister gebunkert, um im kommenden Sommer wenigstens ab und zu mit teurem Mineralwasser duschen zu können.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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