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Gran Canaria: Wieder Übergriff auf Busfahrer in Las Palmas


Erneut ist ein Busfahrer auf den Kanaren von einem Fahrgast angegangen worden. Es ist nicht der erste Übergriff in diesem Jahr. Seit Beginn der Krise nehmen solche Zwischenfälle zu.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Es geschah auf der Linie 17 in den frühen Morgenstunden am Montag. Der Bus, der zwischen dem Pérez Galdós Theater und dem Alfredo Kraus Auditorium in Gran Canarias Hauptstadt Las Palmas verkehrt, wartete auf die Abfahrt. Einem Fahrgast ging das nicht schnell genug.

Francisco José Hernández Ramírez arbeitet bereits seit mehr als 20 Jahren als Busfahrer auf Gran Canaria. Eine Situation wie diese hat er in all der Zeit jedoch noch nicht erlebt.

Starten wollte Hernández um 6.45 Uhr, wie er Inforcasa sagte: “Als ich an der Haltestelle ankam, sah ich, dass sich sechs Leute darüber beschwerten, dass sie lange gewartet hatten.”

Er schloss daraus, dass der vorherige Bus nicht gefahren sei. Es wäre der erste des Tages auf dieser Linie gewesen. Zu diesem Zeitpunkt wusste der Fahrer nicht, warum der Kollege nicht erschienen war.

Gran Canaria: Fahrgast zieht Maske herunter und schimpft: “Du Hurensohn, fahr jetzt los!”

Er habe bemerkt, dass einige der wartenden Fahrgäste sichtlich genervt waren. Einer von ihnen sei besonders angespannt gewesen, berichtet der erfahrene Busfahrer: “Er stieg ein und rief, dass er sich beschweren würde. Ich sagte ihm, dass er das tun solle, da dies der Weg ist, um die Probleme zu erfassen und zu lösen”, sagte Francisco José Hernández.

Die Antwort habe die Wut des Mannes mittleren Alters jedoch verstärkt. Er habe sich daraufhin die Maske heruntergezogen und damit begonnen, den Fahrer zu beschimpfen. Er habe dem Fahrgast gesagt, dass er die Maske wieder aufsetzen müsse. Dieser habe entgegnet, dass er das erst macht, wenn er Lust dazu habe.


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Dann setzte er zu einer Schimpftirade an: “Du Hurensohn, fahr jetzt los. Ich komme zu spät zur Arbeit”, habe der Fahrgast gesagt, wie der Mitarbeiter der Guaguas Municipales später bei der Polizei sagte, als er Anzeige gegen Unbekannt erstattete.

Übergriff auf Gran Canaria “Ich erschlage dich”

Bis zur Haltestelle am Einkaufszentrum Las Arenas in der Avenida José Sánchez Peñate blieb der Fahrer ruhig. Dann wurde es ihm zu bunt und er verständigte die Leitstelle über den Vorfall.

Daraufhin sei er von dem Fahrgast geohrfeigt worden. Anschließend habe dieser das dabei heruntergefallene Handy aufgenommen und nach ihm geworfen. Dem Smartphone konnte der Fahrer noch ausweichen, woraufhin der Fahrgast ihn erneut geschlagen habe.

Schließlich sei der Mann ausgestiegen und habe einen Stein von der Straße genommen. Er habe gedroht, den Fahrer damit zu erschlagen. Stattdessen sei er jedoch gegangen und habe im Weggehen gesagt, dass er für das Militär arbeite. Schließlich sei die Polizei erschienen und habe eine Anzeige aufgenommen.

Busfahrer auf Gran Canaria: “Fahrgäste sind öfter aggressiv”

Nach Angaben des Fahrers sei die Stimmung unter den Fahrgästen in der Breite angespannter geworden. Als Fahrer werde man öfter angeschrien und für alles verantwortlich gemacht, was Reisenden missfalle.

Der Vorfall ist bereits der zweite im laufenden Jahr auf Gran Canaria. Zuletzt war auf der Linie 9 nahe dem Krankenhaus Doctor Negrín ein Fahrer angegriffen worden. Seit Beginn der Pandemie war das bereits der achte dokumentierte Vorfall dieser Art auf der Kanaren-Insel.

Während das Busunternehmen ein Programm zur psychologischen Betreuung von Gewaltopfern im Dienst gestartet hat, hoffen die Fahrer darauf, dass die Maskenpflicht in den Bussen abgeschafft wird. Ihrer Meinung nach fördere sie die Anspannung bei Fahrgästen – und deren Aggressivität. Die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmittel ist jedoch eine politische Vorgabe. Die regionalen Busunternehmen können sie daher nicht eigenständig abschaffen.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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