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Corona: Teneriffa außer Kontrolle – Sorge vor der Delta-Variante


Die Kanarischen Inseln registrieren die höchsten Fallzahlen seit 84 Tagen. Teneriffa allein meldet mehr als 200 Infektionen an einem Tag. Die Delta-Variante übt zusätzlichen Druck aus. Für das Wochenende sind mehrere Massen-Aktionen geplant.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Eine Woche waren die Zahlen auf Teneriffa stabil – wenn auch auf zu hohem Niveau. Doch nun stieg die kumulative Inzidenz an nur einem Tag um mehr als sieben Punkte. Die Kanarischen Inseln verzeichnen wieder mehr Corona-Fälle. Es ist der höchste Tages-Wert seit dem 8. April.

292 Corona-Fälle an nur einem Tag hatte es seit Monaten nicht mehr gegeben. Allein Teneriffa registrierte 209 davon. Das entspricht einem Wert von 72 Prozent. Die größte der Kanaren-Inseln bleibt damit das Sorgenkind des kanarischen Archipels.

Doch auch auf Gran Canaria steigen die Fallzahlen. In der vergangenen Mess-Periode wurden dort 58 Fälle registriert. Die kumulative Inzidenz (CI) reagierte mit einem Anstieg um 5,2 Punkte auf einen Wert von nun 27,4. Fuerteventura, das nun bei einer CI von 71 liegt, registrierte weitere 21 Corona-Fälle.

Gesundheitsminister Blas Trujillo zeigte sich besorgt – insbesondere mit Blick auf die Delta-Variante des Corona-Virus, die als bis zu doppelt so ansteckend wie die Ur-Form gilt: “Die Europäische Arzneimittel-Agentur und die WHO warnen, dass im kommenden August die Delta-Variante weltweit die absolute Mehrheit stellen und eine viel höhere Übertragbarkeit haben wird als die britische, die jetzt noch die dominierende ist”, sagte Trujillo.

Diese Warnung will der regionale Gesundheitsminister auch für die Kanarischen Inseln geltend machen. Zwar überwiege auf dem Archipel die britische Variante, doch andere Mutanten seien auf dem Vormarsch.

Auf Gran Canaria seien mehrere Fälle mit der südafrikanischen Variante aufgetreten. Es handle sich um “absolut kontrollierte, kleine Ausbrüche”, sagte Trujillo. “Aber wir müssen äußerst vorsichtig sein. Es darf nicht vergessen werden, dass Portugal noch vor einem Monat als sicher galt und nun aufgrund der Delta-Variante das Land mit den zweithäufigsten Infektionen nach Großbritannien ist”, sagte der Minister und fügte einen Appell an: “Wir müssen äußerste Vorsicht walten lassen.”


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Massen-Screening auf den Kanaren am Wochenende

Doch bei Worten will es die Politik diesmal nicht belassen. Zum Wochenende werde es zwei Maßnahmen geben, hieß es. Dazu gehören Massen-Screenings auf Teneriffa. Sie richten sich an die Anwohner der Gebiete Barranco Grande (Santa Cruz de Tenerife), La Cuesta (La Laguna) und Granadilla de Abona. Das sind die Gebiete mit zuletzt besonders starken Inzidenz-Anstiegen. In Summe sollen mehr als 100.000 Personen getestet werden.

Als zweite Maßnahme wurde für Sonntag ein 24-stündiger Impf-Marathon angesetzt. Dieser richtet sich an die Bevölkerungsschicht zwischen 40 und 59 Jahren. Die Altersgruppe sei zuletzt immer stärker betroffen gewesen, hieß es. Um einen schnellen Impfschutz in dieser Schicht zu erzielen, werde das Vakzin Janssen verwendet, das nur eine Dosis benötigt, um nach zwei Wochen den vollen Impfschutz herzustellen.

Kanaren bereiten sich auf Corona-Mutationen vor

Um auf die Delta-Variante vorbereitet zu sein, planen die Kanarischen Inseln gesonderte Maßnahmen. Mit einer speziellen Ausrüstung sollen Proben binnen 24 Stunden ausgewertet sein. Auf diese Weise wolle man schnell reagieren können, wenn es zu einem Ausbruch mit der aktuell am meisten gefürchteten Form von SARS-CoV-2 kommt.

“Wir beabsichtigen, eine frühzeitige Reaktion zu zeigen, damit wir in weniger als 24 Stunden Mutationen lokalisieren und die Übertragung beeinflussen können”, sagte Trujillo. Auf diese Weise wolle man “das Virus neutralisieren”.

98 neue Corona-Ausbrüche auf den Kanaren

In der vergangenen Woche sind 98 neue Corona-Ausbrüche gemeldet worden. Sie führten zu 539 neuen Fällen. Teneriffa registrierte 77 davon, Gran Canaria zwölf, Fuerteventura sieben und Lanzarote zwei.

31 Corona-Herde werden auf das soziale Umfeld der Betroffenen zurückgeführt und 31 weitere innerhalb der Familien weitergegeben. Damit bleiben diese beiden Umgebungen die Schwachstelle im Kampf gegen das Virus. 25 Ausbrüche wurden auf die Arbeitsstellen der Betroffenen zurückgeführt, sechs auf den Bildungsbereich, vier auf so genannte “sozial schwache Gruppen” und einer auf den Sport. Nur sechs der Ausbrüche betrafen mehr als zehn Personen, die übrigen gelten als vergleichsweise klein.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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