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Jeder achte Arbeitsvertrag auf den Kanaren endet nach 72 Stunden


Der September endet mit guten Nachrichten auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings nur auf den ersten Blick. Denn zwölf Prozent der unterzeichneten Verträge halten maximal drei Tage. Jeder Viere endet nach einem Monat.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

25 Prozent aller neuen Arbeitsverträge halten maximal einen Monat. Das geht aus den aktuellen Zahlen des spanischen Arbeitsamts hervor. Demnach enden sogar 12 Prozent aller Arbeitsverträge nach 24 bis 72 Stunden.

Der Grund für diese Entwicklung ist Zeitarbeit. Insbesondere die Hotellerie setzte im September auf diese Möglichkeit, flexibel auf kurzzeitig hohe Nachfragen und den damit verbundenen Bedarf an mehr Mitarbeitenden zu reagieren.

Im zurückliegenden Monat wurden 64.249 neue Arbeitsverträge geschlossen, davon 27.621 auf Teneriffa. Die staatlichen Zahlen zeigen, dass 25,6 Prozent, also mehr als jeder Vierte Betroffene, einen kurzzeitig befristeten Vertrag erhielt. Etwa jeder achte Arbeitnehmende wurde nur für 24 bis 72 Stunden beschäftigt.

In der Hotellerie und Gastronomie ist die Quote der Kurzzeit-Verträge auf den Kanarischen Inseln am höchsten. Knapp die Hälfte aller Neu-Verträge wurde für maximal eine Woche geschossen. Mit deutlichem Abstand folgen der Handel (6,4 Prozent), die Industrie (3,7 Prozent), das Baugewerbe (0,85 Prozent) und die Landwirtschaft (0,22 Prozent). Der Rest verteilt sich über nicht genau klassifizierbare Bereiche.

Zahl der Zeitarbeiter auf den Kanaren verdoppelt

Aus den Gewerkschaften macht sich Kritik an dieser Art der Beschäftigung breit. Die Zahl der Zeitarbeit habe sich verdoppelt, heißt es beispielsweise von Seiten der “Sindicalistas de Base”. Dennoch bleiben etwa 90 Prozent aller Beschäftigten in Festanstellung.

Der Verband für Unternehmens- und Handelsentwicklung der Kanarischen Inseln “Fedeco” teilte über seinen Präsidenten Antonio González Núñez mit, dass die hohe Volatilität bei der Beschäftigung für die Zeitarbeitsquote verantwortlich sei. Diese habe sich insbesondere durch Feierlichkeiten wie Hochzeiten ergeben.

Teneriffa sei die einzige Insel, auf der die Beschäftigungszahlen in der Hotellerie im vergangenen Jahr deutlich gestiegen seien. Das Ende der Pandemie und die Reaktivierung des Massentourismus sei für das Plus von 31,7 Prozent bei den Arbeitsverträgen verantwortlich.

Andere Gewerbe bremsten die Zahlen hingegen. So verzeichnete beispielsweise das Baugewerbe ein Minus von 15,3 Prozent. In der Industrie gingen die Beschäftigungszahlen um 11,6 Prozent zurück und im Handel um 4,7 Prozent.

Arbeitslose auf Teneriffa sind meist schlecht ausgebildet

Viele Arbeitslose haben insbesondere auf Teneriffa eine geringe Schulbildung. So zeigt der Blick auf die Ausbildung, dass der mit etwa 45.000 Betroffenen größte Teil lediglich eine Grundschulbildung vorweisen kann. Die Sekundarschule abgeschlossen haben 27.086 Arbeitsuchende und einen Hochschulabschluss können lediglich 5483 der Arbeitsuchenden vorweisen.

Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung machen mit 4793 den geringsten Teil der Arbeitslosen aus. Das unterstreicht den Bedarf an Fachkräften auf Teneriffa und auf den Kanarischen Inseln allgemein. Laut Zahlen der staatlichen Arbeitsagentur suchen zudem 71 Personen, die weder lesen noch schreiben können, einen neuen Job.

Auf der haben-Seite steht, dass in zwei Gemeinden ein überdurchschnittliches Wachstum bei den Einstellungen verzeichnet wurde: Im September fanden laut Arbeitsagentur in El Tanque 111 Prozent mehr Menschen einen Job und in Santiago del Teide waren es 40 Prozent.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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