So ganz mit der Tradition zu brechen, das traut sich auf den Kanarischen Inseln dann doch niemand. So zumindest der Eindruck, als am Donnerstag die voraussichtlichen Maßnahmen für die Kanarischen Inseln vorgestellt wurden. Und dann gab es sie doch: Strengere Regeln für Teneriffa. Die Regierung der Kanarischen Inseln präsentiere die geplanten Corona-Maßnahmen für die Weihnachtsferien – und überraschte einige Bürger mit der verbundenen Schärfe.
In der Ferienzeit gelten im Kampf gegen das Corona-Virus zusätzliche Maßnahmen. Diese sehen zwischen dem 23. Dezember und 10. Januar eine nächtliche Ausgangsperre zwischen 1 Uhr und 6 Uhr nachts vor. Zudem ist die maximale Anzahl der Personen, die an Familientreffen teilnehmen dürfen, auf sechs festgelegt worden. Kinder bis sechs Jahre werden dabei nicht mitgezählt.
Auf Teneriffa wird die nächtliche Ausgangssperre bereits vorher erprobt. Dort gelten schon ab Samstag und zunächst für eine Woche entsprechende Beschränkungen. Mehr dazu erfahren Sie jetzt hier.
Auf den anderen Inseln gilt dann an den Feiertagen eine Ausnahme: Am 24., 25. und 31. Dezember dürfen immerhin zumindest zehn Personen zusammenkommen. Zudem greift die Ausgangssperre an diesen Tagen eine halbe Stunde später.
Lediglich für Teneriffa gilt diese Sonderregelung voraussichtlich nicht. Auf der Insel mit den weiterhin meisten Corona-Fällen und einer damit verbunden beinahe schon dauerhaft roten “Corona-Ampel” bleibt die Beschränkung dauerhaft bei maximal sechs Personen. Auch die leicht später endende Ausgangssperre wird es voraussichtlich nicht geben.
Corona auf den Kanaren: Restaurants und Bars müssen Weihnachten um Mitternacht schließen
Die Hotel- und Restaurantbetriebe der Kanarischen Inseln dürfen ihre Gäste bis 24 Uhr bewirten. Gleiches gilt für die Bars des Archipels. Es gilt jedoch eine Beschränkung von sechs Personen pro Tisch und maximal zweien an der Bar – wobei ein Abstand von zwei Metern eingehalten werden muss. Auf Teneriffa bleibt es aufgrund der roten Ampel bei der früheren Sperrstunde.
Das Rauchen ist auf den Terrassen von Bars und Restaurants sowie auf öffentlichen Plätzen untersagt. Öffentliche Partys und andere Veranstaltungen müssen kanarenweit genehmigt werden. Ohne Sondergenehmigung bleiben kulturelle, sportliche und Freizeitaktivitäten auf öffentlichen Straßen verboten.
Kanaren empfehlen frühe Weihnachtseinkäufe wegen Corona
Religiöse Veranstaltungen werden zudem nur außerhalb der Sperrstunde erlaubt. Es gilt jedoch der Richtwert, auf Gesang zu verzichten, da die Sorge vor einer Übertragung von Covid-19 durch Aerosole besteht. Zudem hat die Regierung der Kanarischen Inseln die Empfehlung ausgesprochen, möglichst auf unnötige Reisen zu verzichten.
Gleiches gilt für späte Weihnachtseinkäufe. Die Regierung rät dringend dazu, Massenansammlungen vor und in Geschäften zu vermeiden. Dies gelänge beispielsweise dadurch, die Besorgungen schon frühzeitig abzuschließen.
Teneriffa erwartet weitere Einschränkungen
Die bislang geplanten Corona-Regeln könnten je nach Pandemie-Verlauf erweitert werden, teilte der regionale Regierungssprecher Julio Pérez mit. Insbesondere auf Teneriffa sei dies wahrscheinlich. Dort steigt die Zahl der Corona-Fälle kontinuierlich an. Weiter hieß es, dass die Regierung über die Entwicklung auf der größten Kanaren-Insel sehr besorgt sei: “Die bisherigen Maßnahmen haben nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert und wir kennen die Ursachen dafür noch nicht.”
Entsprechend wurden weitere Maßnahmen angekündigt, die gesondert per Dekret erlassen werden. Als Begründung wurde angegeben, dass ein noch größeres Übel vermieden werden solle. In diesem Zuge wurde für alle Inseln, insbesondere aber für Teneriffa, die Sorge vor einer bereits dritten Corona-Welle im Nachgang der Weihnachtsferien angesprochen.
Kanaren planen Einreise-Regeln zu Weihnachten
Um dem weitestgehend entgegenzuwirken, spielte der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, mit dem Gedanken, drei Dekrete zur Einreise zu erlassen. Dabei würde die Verwaltung die Bezahlung von Corona-Tests für Personen übernehmen, die während der Ferien auf die Kanaren zurückkehren. Damit solle der Import neuer Covid-19-Fälle vermieden werden.
Darüberhinaus könne es eine ähnliche Regelung für Anwohner des spanischen Festlandes ohne kanarische Wurzeln geben, die über die Feiertage auf die Inseln reisen möchten. Dabei müsse die Bezahlung des Tests jedoch von den Reisenden selbst getragen werden.
Als drittes sei eine Regelung für ausländische Touristen denkbar. Diese ziele dann auf die weitere Reaktivierung des Tourismussektors ab. Dabei würde insbesondere der britische Markt bedacht werden, der nach dem zweiten Lockdown in Großbritannien nun reaktiviert werden soll. Wie genau diese Regelung aussehen könnte, müsste noch festgelegt werden.
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Kanaren erlassen Corona-Beschränkungen zu Weihnachten und Silvester
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