Julio Pérez verkörpert das Rätselraten um die Gründe für Teneriffas schlechte Corona-Werte wie kaum ein zweiter. Bei der Präsentation der aktuellen Warnstufen sagte der Regierungssprecher, dass es nicht möglich sei, “einen Grund zu Ermitteln”, der die Situation auf der größten Kanaren-Insel erkläre.
“Auf Teneriffa gibt es Hypothesen und Daten, die Vermutungen zulassen”, sagte Pérez. “Aber die Rückverfolgbarkeit der Fälle führt nicht zu einzelnen Ausbrüchen, die die Situation erklären, wie es auf Lanzarote oder El Hierro passiert ist.” Viel mehr fänden die Experten “vereinzelte Ausbrüche in verschiedenen Gebieten der Insel”, führ Pérez fort.
In der Folge muss die Insel mindestens eine weitere Woche in der zweiten Corona-Warnstufe verbleiben. Dort befindet sich auch Lanzarote, das nach einem einzelnen Ausbruch in einem Fitness-Center zwischenzeitlich eine kumulative Inzidenz (CI) jenseits der 120 vermeldete.
Inzwischen nähern sich beide Inseln wieder der Marke von 50 an, die in Europa als Schwellwert für Reisewarnungen herangezogen wird. Auf Lanzarote normalisiert sich die Lage also wieder, während die Fälle auf Teneriffa steigen. Dort liegt die CI zwar bereits seit elf Tagen in Folge unter der kritischen Marke, inzwischen jedoch nur noch hauchdünn.
Mit 79 neuen Fällen sorgte Teneriffa erneut für mehr als die Hälfte aller neuen Corona-Fälle auf den Kanarischen Inseln, die in Summe 130 registrierten. Gran Canaria, das zuvor mit Teneriffa stets die schlechtesten Werte aufwies, meldete hingegen nur 28 neue Fälle.
Der Regierungssprecher kommentierte die aktuelle Lage der Nachbarinsel knapp, als er sagte, dass sich die Insel “sogar innerhalb von Warnstufe eins weiter verbessert hat”. Lanzarote meldete derweil 13 Infektionen und Fuerteventura zehn.
Corona-Lockerungen für die Kanaren kommen
In Kürze sollen bei einem Sonder-Regierungsrat Änderungen am Status quo der einzelnen Einstufungen und konkreten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beraten werden. Diese kämen dann frühestens ab der kommenden Woche, sagte der Sprecher weiter.
Da die allgemeine Pandemie-Lage und die Impf-Zahlen stetige Verbesserungen zeigen, sei es “sehr wahrscheinlich”, dass es zu Veränderungen kommen werde. Konkret spekuliert wird dabei über die Wiedereröffnung des Nachtlebens und das Ende der allgemeinen Maskenpflicht – mindestens auf Inseln in der Grünen Warnstufe.
Es müsse auf “nationale Vereinbarungen”geachtet werden, doch dann gehörten Maßnahmen wie die Wiedereröffnung des Nachtlebens “zu den Hauptanliegen” der regionalen Regierung, sagte Pérez weiter.
Fällt die Maskenpflicht auf den Kanarischen Inseln?
Bei der Maskenpflicht werde daran gearbeitet, “klarere Regeln” zu formulieren, wie dies auch in anderen Ländern der Fall sei. Die allgemeine Maskenpflicht im Freien gilt als einer der Hauptgründe für Kritik an der aktuellen Corona-Politik.
In Zukunft solle das Tragen von Masken daher nur noch in bestimmten Situationen nötig und nicht mehr obligatorisch sein. Einzelheiten zu möglichen Lockerungen werden in den kommenden Tagen erwartet. UPDATE: Eine Aktualisierung zum möglichen Ende der Maskenpflicht auf den Kanarischen Inseln finden Sie jetzt hier bei uns.
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Kanaren: Teneriffa bleibt auf Corona-Warnstufe zwei – fällt die Maskenpflicht?
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