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Marine-Manöver nahe den Kanaren bedroht Wale und Schildkröten


Wissenschafter und Umweltschützer appellieren an die Politik, ein Marina-Manöver abzusagen. Südlich der Kanaren sollen Raketen getestet werden. In den Gewässern leben Wale und andere geschützte Tier-Arten.

Von Juan Martín Lesedauer: 2 Minuten

Beim Marinemanöver “Atlante 23” sollen in der kommenden Woche unter anderem Raketen getestet werden. Die Militär-Übung soll südlich der Kanarischen Inseln stattfinden. In den Gewässern leben viele geschützte Tier-Arten. Wissenschaftler versuchen nun, das Manöver verlegen zu lassen.

Zwischen dem 16. und 19 Mai sollen Luft-Luft- und Luft-Boden-Schussübungen südlich der Kanarischen Inseln stattfinden. Dabei sollen insbesondere Luft-Boden-, Harpoon- und Harm-Raketen zum Einsatz kommen.

Nun schalten sich unter anderem Wissenschaftler der Universität La Laguna auf Teneriffa ein. Sie weisen darauf hin, dass die Gewässer der Kanarischen Inseln das Gebiet mit der größten Artenvielfalt an Haien, Walen und Meeresschildkröten in Spanien sind.

Wissenschaft: Schildkröten und Wale von spanischer Militär-Übung bedroht

Insbesondere die Schildkröten seien durch europäische und nationale Gesetze geschützt. Die EU betrachte die Unechte Karettschildkröte, Caretta caretta, und die Grüne Meeresschildkröte, Chelonia mydas, in diesem Gebiet als stark gefährdete Arten.

Tatsächlich gelten alle Arten von Meeresschildkröten inzwischen als gefährdet oder bedroht. Die Gewässer der Kanarischen Inseln sind ein wichtiges Rückzugsgebiet für Unechte Karettschildkröten. Daher weisen die Wissenschaftler in einem Schreiben darauf hin, dass Teile der für die Manöver vorgesehenen Gebiete eine hohe und mittlere Dichte an Unechten Karettschildkröten beheimaten.

Militär will Raketen in Schutzgebiet testen

Zudem handle es sich um ein Gebiet, indem sich Schnabelwale heimisch fühlen. Sie seien dafür bekannt, besonders tief zu tauchen. Außerdem reagierten sie besonders empfindlich auf das Sonar der Marine-U-Boote und auf Unterwasserexplosionen, heißt es in dem Dokument weiter.

In den Gewässern vor El Hierro, La Gomera, Teneriffa, La Palma, Fuerteventura und Lanzarote waren ganzjährige Populationen von Schnabelwalen nachgewiesen worden. Unter anderem aus diesem Grund verhängte das Verteidigungsministerium im Jahr 2007 ein Moratorium für Aktivitäten wie diese. Es gilt in einem Umkreis von 50 Seemeilen um die Kanarischen Inseln herum. Das entspricht mehr als 91 Kilometern.

Der für das Manöver auserkorene Ort tangiert diese Gewässer jedoch. Die Koordinaten liegen in einem Gebiet, dessen nächster Punkt zu den Kanarischen Inseln nur 35 Kilometer beträgt. Diese Entfernung soll zu La Gomera eingehalten werden. Zudem ist das Gebiet nur 40 Kilometer von El Hierro und Teneriffa entfernt. Die Bestimmungen des Staatsanzeigers (BOE), in dem das Moratorium manifestiert wurde, werden somit missachtet.

Wissenschaftler bitten um Verlegung der spanischen Marine-Übung vor den Kanaren

Die Wissenschaftler bitten darum, nicht nur das Moratorium einzuhalten, sondern gehen noch weiter: Marinemanöver, die wahrscheinlich einen Einsatz von Sonar sowie Unterwasserexplosionen beinhalten, sollten mit mindestens mit 100 Seemeilen, also mit 182 Kilometern Abstand zu den Kanaren stattfinden.

“Es wäre ratsam, keine Schießübungen innerhalb der maritimen Demarkationslinie der Kanarischen Inseln durchzuführen”, heißt es in dem Schreiben wörtlich. Es wurde an die Zentral- und Regionalverwaltungen gesendet.

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Juan Martín ist redaktioneller Mitarbeiter von Teneriffa News. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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