Die Schlucht von San Lorenzo ist ein Schutzgebiet. Der Boden in dem zu Gran Canarias Hauptstadt Las Palmas gehörenden Gebiet gilt als landwirtschaftlich wertvoll. Einer Hotelkette auf den Kanaren war das offenbar egal. Mitarbeitende sollen Schutt und Müll in großem Stil in das Barranco und an einen Strand geworfen haben.
Ermittler verschiedener Polizei-Behörden auf den Kanarischen Inseln konnten den Sperrmüll einer Hotelkette mit Häusern auf Gran Canaria, Teneriffa und Fuerteventura zurückführen. Es gelte als äußerst wahrscheinlich, dass der Sperrmüll von dortigen Sanierungsarbeiten stamme.
Ausgelöst wurden die Ermittlungen bereits im März. Damals hatte ein Beamter der Ortspolizei 14 Behälter mit Bauschutt in dem Schutzgebiet gefunden. Alte Badewannen und die Verpackungen der neuen Sanitär-Bauteile waren neben viel anderem Müll entdeckt worden.
Sperrmüll im Schutzgebiet auf den Kanaren: Polizei überführt Hotelkette
Die Polizei konnte die Verpackungen zu einem Großhandel auf Gran Canaria zurückverfolgen. Damit hatten die Polizisten eine heiße Spur. Denn dort erhielten sie die Hinweise, die am Ende zur Hotelkette führten.
Um der Spur zu folgen, erbat die lokale Polizei Hilfe der regional tätigen Kollegen. Diese ermittelten, dass tatsächlich Baumaßnahmen stattgefunden hatten, in deren Rahmen auch Badewannen getauscht wurden. Die Merkmale stimmten mit den gefundenen Wannen überein. Zudem konnte die Hotelkette nicht nachweisen, dass die alten Wannen ordnungsgemäß entsorgt wurden. Dazu wäre sie verpflichtet gewesen.
Während der Ermittlungen fanden die Beamten heraus, dass die Baumaßnahme umfangreicher angelegt worden war. So wurden auch Vorhänge getauscht. Dazu passender Stoff war kurze Zeit zuvor bei einer anderen wilden Deponie Nahe dem Strand von Vargas bei Agüimes entdeckt worden. Auch dabei handelt es sich um ein Schutzgebiet.
Kanaren-Polizei findet Sperrmüll mit Hotel-Logo im Schutzgebiet
Bei einer daraufhin erneut angesetzten Inspektion fanden die Ermittler weitere Materialien, die zu der Renovierung in dem Hotel passten. Schließlich wurden auch Materialien mit dem Logo des Hotels entdeckt.
Die Polizei leitete schließlich eine Anzeige gegen die Hotelkette ein. Das Abladen von Sperrmüll auf wilden Mülldeponien dieser Art wird auf den Kanarischen Inseln mit Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro geahndet.
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Kommentare zu:
Sperrmüll im Schutzgebiet: Kanaren-Hotelkette droht herbe Strafe
Leider ein häufiges Phänomen, aber dies sprengt noch einmal die Dimension. Wie wäre es, wenn man “das Kind” beim Namen nennt? Dann können sich alle enttäuschten Naturliebhaber überlegen, ob sie in dieser Hotel-Kette noch absteigen wollen…
Lieber Peter, wenn es zu einer Verurteilung kommt, liefern wir den Namen nach.
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