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Fluch der Karibik: Piraten entern größte Flaschenpost der Welt


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Es erinnert an den Film “Fluch der Karibik”, doch diesmal haben offenbar echte See-Piraten zugeschlagen: Die größte Flaschenpost der Welt soll östlich von Barbados ausgeraubt worden sein. Das teilte der Initiator der Aktion mit. Das ungewöhnliche Objekt war im März vor Teneriffa in See gestochen. 145 Tage später verloren die Veranstalter trotz modernster Technik den Kontakt zu ihrem Werbe-Flaggschiff.

Der norwegische Brause-Hersteller “Solo” fürchtete rund 20 Wochen nach dem Start bereits, dass die gigantische PR-Aktion gefloppt ist. Doch nun geht das Unternehmen in die Offensive und nutzt den “Überfall” auf seine Brause-Flasche erneut zu Werbezwecken.

Doch was war überhaupt geschehen?

Die von Miss Teneriffa geschickt in Szene gesetzte überdimensionale Limonaden-Flasche sollte – im März vor den Kanaren abgeschickt – ihre Reise mit allerhand Technik an Bord dokumentieren. 145 Tage lang ging das Vorhaben gut. Über Twitter wurden automatisiert Live-Bilder verschickt.

Währenddessen tippten in der Heimat Fans der Limo auf den voraussichtlichen Fund-Ort. Der Gewinner sollte mit einer Flasche Limonade für jede zurückgelegte Seemeile belohnt werden. Und auch der Finder sollte sich freuen dürfen: Neben einem zwölf Quadratmeter großen Brief hatte die 2,5 Tonnen schwere Replika-Sodaflasche auch Limonade und die Ankündigung zu einer Finder-Party geladen.

Größte Flaschenpost der Welt bei “Instagram”

Nachdem der Kontakt abriss, fürchtete das Unternehmen schließlich, die Riesen-Flasche nicht mehr auffinden zu können. “Wir hatten fast die Hoffnung aufgegeben”, sagte Joakim Sande, der Vorsitzende des Unternehmens, doch dann habe ein Social-Media-Editor des Limonaden-Herstellers am Mittwoch eher beiläufig die Foto-Plattform “Instagram” nach Aufnahmen der Flasche abgesucht und dabei den entscheidenden Hinweis entdeckt.


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Das Hashtag #solobottle führte den Mitarbeiter demnach direkt zu mehreren Bildern einer venezolanischen Fotografin. Arjuna Maciel Camargo hatte Fotos der lokalen Küstenwache eingestellt, wie diese eine Bootsgroße gelbe Flasche abschleppte. Die Besatzung hatte sie im Los Roques Archipel, rund 100 Seemeilen nördlich des venezolanischen Festlandes gefunden und schließlich an Land gebracht.

Die Erkenntnis der folgenden Untersuchung: Die Finder hatten wenig Interesse an dem Spiel und der ausgelobten Party. Stattdessen galt ihre Aufmerksamkeit neben den 24 Flaschen Limonade besonders der an Bord befindlichen Technik. Die 600 Kilogramm schweren Batterien, die Navigationslichter, das automatische Schiffsidentifizierungssystem, die Radarreflektoren und sämtliche Tracking-Technologie wurden ausgebaut und der blanke Rumpf anschließend dem Meer überlassen.

Große Party angekündigt

Der Hersteller zeigt sich jedoch keineswegs betrübt über den teuren Verlust. Im Gegenteil: Der Fund soll sogar groß gefeiert werden. Zur Stunde errechnen die Marketing-Experten, welcher Tippspiel-Teilnehmer die zurückgelegte Strecke am genauesten vorhergesagt hatte. Immerhin rund 4000 Seemeilen wurden geschafft und nun warten entsprechend viele Flaschen der Limonade auf den Sieger. Gleichzeitig wird eine riesige Party für die Küstenwache Venezuelas geplant, die nun offiziell als Finder gilt.

Solo-Geschäftsführer Sande kündigte an, schon bald persönlich mit einem Team in den Süden fliegen zu wollen, um dort alle Vorbereitungen zu treffen. Zum Fest sollen nämlich nicht nur die Beamten geladen werden sondern auch die rund 1500 Einwohner von Los Roques, dem Ort, an dem die Aufnahmen entstanden. Wenn auch mit einem jähen Ende, so soll das Projekt schließlich wie versprochen beendet werden.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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