Es ist eine Szene, wie es sie auch hundertfach pro Jahr auf den Kanaren gibt: Polizisten kontrollieren fliegende Händler. Ihres illegalen Handelns bewusst, setzen sich diese zur Wehr. Die Polizei reagiert mit entschlossenen Ansagen. Doch was dann passiert, schockiert sogar erfahrene Beamte: Einer der Verkäufer zückt ein Messer und geht auf den lokalen Polizeichef los.
Ein lautes Wortgefecht, dann folgt ein Handgemenge. Und plötzlich geht der örtliche Polizeichef zu Boden. Ein Angreifer wirft sich auf ihn. Der Polizeichef blutet am Hals – nahe der Halsschlagader. Und aus dem Bauch. Er ist soeben mit einem Klappmesser verletzt worden. Was klingt, wie das Drehbuch eines Hollywood-Films, ist genau so mitten zwischen hunderten Badegästen an einem öffentlichen Strand im Süden Spaniens passiert.
Die Szenerie stammt aus Punta Umbría. Dort gibt es, ähnlich wie auf den Kanarischen Inseln, dutzende illegale Straßenverkäufer. Bei einer Routinekontrolle wollen Antonio Garrido, Leider der örtlichen Polizeidienststelle, und seine Kollegen die Personalien dieser fliegenden Händler feststellen. Dann eskaliert die Situation.
Angriff in Süd-Spanien: Illegaler Strandverkäufer sticht Polizist in den Hals
Einer der Händler schreit die Beamten an, ein anderer versucht mit seiner Schubkarre voller Eis und Getränke zu türmen. Ein Polizist schneidet ihm den Weg ab. Dann plötzlich stürmt ein dritter illegaler Händler mit einem Klappmesser auf Garrido zu. Dieser versucht, den Angriff mit den Händen abzuwehren, verliert dabei das Gleichgewicht und geht zu Boden. Der Angreifer nutzt dies und sticht mehrfach auf den Polizeichef ein.
Ein Kollege eilt dem Polizisten zu Hilfe. Auch ein geistesgegenwärtiger Strandbesucher wirft sich auf den Angreifer. Dieser wehrt sich zwar, kann sich jedoch nicht mehr aus der Situation befreien. Die Kollegen sichern derweil die Situation ab und setzen auch die weiteren Straßenhändler fest.
Während die Polizisten schließlich die Personalien der einheimischen Händler aufnehmen, wird Antonio Garrido behandelt. Der erfahrene Polizist hat mehrere Stiche in den Bauch abbekommen. Zudem blutet eine glücklicherweise nur kleine Wunde an seinem Hals. Dort wollte ihn der Angreifer maßgeblich verletzen. Durch den Sturz rutschte das Messer jedoch ab. Vermutlich hat genau das dem Polizisten das Leben gerettet.
Polizei-Kontrollen in Spanien: Bereits zweiter Angriff binnen fünf Tagen
Auf einer Facebookseite wünschen die Kolleginnen und Kollegen ihrem Chef alles Gute und schnelle Genesung. Glücklicherweise seien die Verletzungen “nicht schwerwiegend”, heißt es dort. Die Polizisten des Ortes stehen ebenso wie die lokale Politik ob der rohen Gewalt unter Schock.
Bereits fünf Tage zuvor waren am gleichen Strand-Abschnitt zwei Polizisten bei Routinekontrollen angegriffen und verletzt worden. Der Stadtrat sicherte nun Unterstützung zu. Man dürfe gegenüber den aggressiven Händler nicht klein bei geben, heißt es. Konkrete Maßnahmen sollen nun erarbeitet werden.
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Spanien: Illegaler Strand-Verkäufer sticht auf Polizei-Chef ein
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