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Das Drama um den Siam Park auf Gran Canaria


Das Prestigeprojekt aus Teneriffas Süden soll seit Jahren nach Gran Canaria exportiert werden. Dort aber scheitert der Bau immer wieder an Genehmigungen und Lizenzen. Der Stadtrat möchte das nun ändern. Dann entsteht auf Gran Canaria der größte Wasserpark Europas.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Für Teneriffa wäre es der Verlust eines Titels, nicht aber einer Attraktion. Denn der Siam Park in Costa Adeje ist der größte Wasserrutschenpark Europas. Wegen des großen Erfolges will der Betreiber auf Gran Canaria einen Schwesterpark eröffnen. Und der soll sein Vorbild von der Nachbarinsel in den Schatten stellen.

Soweit das Vorhaben. In der Realität jedoch scheitert der Projektfortschritt seit Jahren an Baugenehmigungen. Zuletzt drohte der Betreiber sogar indirekt mit dem Rückzug. Zu umständlich sei es, endlich mit dem Bau der Touristenattraktion beginnen zu dürfen.

Der Stadtrat von San Bartolomé de Tirajana sah seine Felle bereits davonschwimmen, durch den Park Steuereinnahmen zu generieren und mehr Touristen anzulocken. Entsprechend groß ist das wirtschaftliche Interesse an dem Projekt. Doch es gibt auch Gegenwind. Und der soll nun seitens der Politik abgewehrt werden.

Geplant ist ein mehrstufiger Plan, an dessen Ende der Bau beginnen kann. Dann soll das Gelände zu einem Teil für den Wasserpark zur Verfügung stehen, ein zweiter Teil für ein geplantes Hotel und ein dritter Teil für Grünflächen. Doch um mit dem Bau der einzelnen Bereiche starten zu können, müssen nun Genehmigungen her.

Siam Park auf Gran Canaria soll für Aufschwung sorgen

“Eines der Ziele des Stadtplanungsamtes war es, die Blockade zu lösen und mit dem Bau des Siam Park zu beginnen”, sagte der zuständige Stadtrat, Samuel Henríquez Quintana. Innerhalb von vier Monaten soll es so ermöglicht werden, die Arbeiten aufzunehmen.

Für Henríquez Quintana ist es “ein strategisches Projekt für unser Reiseziel, was sowohl die Regierung der Kanarischen Inseln als auch das Cabildo von Gran Canaria erklärt haben”. Der Siam Park II auf Gran Canaria sorge für “Aufschwung im Gebiet von Playa del Inglés”. Das gebe “Aufschwung für den Freizeit- und Familientourismus” und sei “ein Motor für die übrigen Investitionen” in der Region, hieß es.


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Wasserpark auf Gran Canaria: Acht Jahre voller Rückschläge

Henríquez Quintana sagte weiter: “In diesen acht Jahren gab es viele Rückschläge, aber die öffentliche Verwaltung muss ihre Hausaufgaben machen, sich also an die Gesetze halten, um es Investoren, die in San Bartolomé de Tirajana investieren wollen, zu erleichtern, rechtliche Garantien zu bekommen.”

Genau das nämlich war das Problem der Loro Parque Gruppe, die den Siam Park auf Teneriffa betreibt und seit 2015 nach Gran Canaria expandieren möchte. Schon nach Millionen-Forderungen des Finanzamts war zu hören gewesen, dass der Bauherr sich allmählich “entmutigt” zeige. Das war bereits im Jahr 2019.

Rund 14 Monate später stoppte dann der Oberste Gerichtshof der Kanarischen Inseln (TSJC) das Vorhaben. Hintergrund waren Streitigkeiten mit dem Wasserrat Gran Canarias. Probleme dieser Art möchte der Stadtrat nun in Sorge um das vorliegende, aber auch weitere Großprojekte, schneller lösen.

Bürgermeisterin von Maspalomas: Wasserrutschenpark auf Gran Canaria ist “Gewinn für alle Seiten”

Wolfgang Kiessling, Gründer und Besitzer des Loro Parque, dürfte das freuen. Der gebürtige Deutsche hatte den Siam Park in Costa Adeje im Jahr 2004 für 52 Millionen Euro gebaut. Es war damals das zweite Großprojekt auf Teneriffa. Der anschließende Erfolg soll nun auch nach Gran Canaria gebracht werden, wo die Gruppe mit dem “Poema del Mar” bereits ein Aquarium betreibt.

Am Gelingen des neuen Vorhabens gab es mehr und mehr Zweifel. Doch der Stadtrat zeigt sich nun zuversichtlich, “dass wir noch vor dem Sommer in der Lage sein werden, das Projekt zu genehmigen und noch vor Jahresende den Beginn der Arbeiten sehen werden”, sagte Henríquez Quintana.

Dem pflichtet auch Bürgermeisterin Concepción Narváez Vega bei: “Uns wird dieser Schritt das Freizeitangebot bringen, das wir so dringend brauchen.” Für Maspalomas entstehe so nicht nur “ein Anziehungspunkt für Tausende von lokalen, nationalen und internationalen Besuchern”. Viel mehr sei “auch die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze wichtig”. Für Narváez Vega ist das Fazit entsprechend simpel: Sollte der Bau endlich starten dürfen, “gewinnen wir alle”.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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