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Kanaren: Kommt doch die asynchrone Lockerung der Corona-Ausgangssperre?


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Experten sorgen sich vor einem Rückfall, die Kanarischen Inseln hoffen auf einen deutlichen Schritt nach vorn: Wenn die Zentral-Regierung am Dienstag über mögliche Lockerungen der Ausgangssperre berät, wird ganz Spanien gebannt auf die Ergebnisse schauen.

Die spanische Regierung hat ihre Offenheit für mögliche Lockerungen der Ausgangssperre bekundet. Grund dafür waren Beschwerden einiger autonomer Regionen, in denen die Corona-Fälle bereits deutlich gesunken waren, die Einwohner jedoch weiterhin festsitzen. Die Kanarischen Inseln legten daraufhin einen Vier-Stufen-Plan vor, nach dem alle Bürger geordnet wieder stundenweise ausgehen dürfen sollten. Doch die Regierung schmetterte ab. Nun wächst der Druck und Ministerpräsident Pedro Sánchez hat seine Experten einberufen.

Bereits vor dem Treffen lautet der Tenor in Madrid, dass man für Lockerungen offen sei. Dies habe schon die Ausgeh-Erlaubnis für Kinder gezeigt. Seit Sonntag dürfen unter 14-Jährige wieder stundenweise in Begleitung eines Erwachsenen ausgehen. Doch schnell machten Bilder von Menschenmengen die Runde. Auch Verbote, wie beispielsweise die Sperrung aller Spielplätze des Landes, wurden teilweise missachtet. Entsprechend besorgt blicken Experten auf das heutige Treffen.

Möglicherweise fehlende Disziplin bei Lockerung der Corona-Ausgangssperre bereitet Spaniens Experten Sorgen

Zur Debatte steht eine Erlaubnis, nach der auch Jugendliche, Sportler und ältere Bürger ab Samstag wieder stundenweise ausgehen dürfen. Diese Gruppen sollen jedoch nicht gleichzeitig in die Öffentlichkeit gehen, um ein Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten.

Vorschläge wie diese waren von Gesundheitsminister Salvador Illa gesammelt worden, um sie am Dienstag mir Sánchez zu diskutieren. Doch einige Epidemiologen halten genau solche Maßnahmen für gefährlich. Sie könnten einen Rückfall und damit wieder steigende Corona-Zahlen und Covid-19-Tote zur Folge haben, hieß es.

Insbesondere auf Basis der Erfahrung von Sonntag, als auch ältere Menschen, die mit ihren Enkelkindern ausgegangen waren, die vorgeschriebenen Mindestabstände zu anderen Personen nicht einhielten, rufen demnach bei einigen Experten Sorgen vor weiteren Lockerungen hervor, heißt es aus Madrid. Auch die Tatsache, dass Italien erst am 4. Mai mit Lockerungen plant, spielt den Kritikern in die Karten. Die Italiener waren beim Corona-Verlauf stets etwa zehn bis 14 Tage voraus und melden derzeit sogar weniger durchschnittliche Infektionen bezogen auf 100.000 Einwohner.


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Corona auf den Kanaren: Asynchrone Lockerung der Ausgangssperre gilt als mögliches Szenario

Dennoch steht Sánchez unter Druck: Das Land, insbesondere die Regionen mit niedrigen Corona-Raten, drängt auf eine Rückkehr zur Normalität. Denkbar wäre daher eine asynchrone Deeskalation. Auch wenn Sánchez diese noch am Wochenende ausgeschlossen hatte, gilt eine solche Maßnahme derzeit als möglich. So könnten Regionen mit niedrigen Corona-Fallzahlen wieder stundenweisen Freigang erlauben, während Regionen wie Madrid, in denen noch immer mehr als 180 von 100.000 Menschen mit Corona infiziert sind, möglicherweise erst zwei Wochen später starten.

Zudem solle ersten Informationen aus Madrid zufolge die Telearbeit stärker gefördert werden, um Betriebe wieder langsam zur Normalität zu führen. Noch im Mai könnten dann in einigen Regionen sogar erste Restaurants unter Beachtung besonderer Sicherheitsmaßnahmen wieder öffnen.

Doch ob ein solcher Plan tatsächlich realistisch ist, hängt stark von der heutigen Entscheidung ab. Spanien wird gebannt nach Madrid schauen. Der Druck liegt bei Sánchez und seinen Experten, die Verantwortung hingegen bei jedem Einzelnen, der in den kommenden Tagen ausgehen wird.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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