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Eine Rennstrecke auf Teneriffa? Die Insel hat andere Probleme!


Teneriffa bekommt also eine eigene Rennstrecke. Kommt danach dann auch eine Eishalle? Die Kanaren haben andere Probleme, findet unsere Leserreporterin.

Von Leserreporter – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Von Marlis Zoschke

Zuerst dachte ich, es sei ein Witz. Auto- und Motorad-Rennen auf Teneriffa? Reichen die Golfplätze nicht aus? Sollte man sich da nicht um wichtigere Dinge kümmern, wie die trotz Reparatur dauerhaft marode Kanalisation? Oder die illegalen Einreisen in Grenzen halten? Oder bezahlbare Wohnungen für die Einheimischen schaffen?

Wer denkt sich solch einen Blödsinn aus, dachte ich. Vielleicht hat wieder ein Investor in bunten Farben von Monaco geschwärmt und die Größe des Zwergen-Staats, etwa so groß wie Teneriffa, als Beispiel genommen. Sicher war das für die jungen Leute eine großartige Sache. Und niemand macht sich Gedanken über die Konsequenzen.

Wer schon einmal eine Rennstrecke gesehen hat, war sicher erstaunt, wie viel Platz so etwas benötigt. Auch wenn nicht gleich die Formel 1 kommt: Die vielen Menschen brauchen Unterkünfte, Parkplätze, Zufahrtsstraßen für die Transport-Lkw und vieles weitere mehr. Alles, was zu einem Rennen gehört, muss schließlich angeliefert werden.

Fernando Alonso auf Teneriffa?

Was versprechen sich die Befürworter dieses Projekts? Mehr Geld kommt dadurch nicht rein. Die Touristen werden nicht alle Lust haben, sich bei glühender Sonne vier Stunden lang oder mehr diesen Strapazen anzusehen. Immerhin ist zeitiges Ankommen wichtig.

Tribünen werden nicht überall stehen und die Preise wollen bestimmt die wenigsten Touristen dafür bezahlen. Vielleicht hat auch ein Befürworter dieser Maßnahme schon Ex-Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso auf Teneriffa gesehen. Doch bis die Strecke befahrbar ist und es los geht, spielt er mit seinen Enkelkindern – wenn er dann welche hat.

Formel 1 auf Teneriffa – vielleicht hat ja der Widerstand Erfolg

Ich drücke jedenfalls der Inselbevölkerung ganz fest die Daumen, dass ihr Widerstand Erfolg hat. Für das viele Geld, was auch Teneriffa für solch einen überflüssigen Spaß aufzubringen hat, könnten wichtige Dinge in Angriff genommen werden. Beispielsweise der Rückbau übergroßer Hotels.

Hochhäuser für eine kleine Insel, das ist wirklich kein schöner Anblick. Doch über Schönheit lässt sich bekanntermaßen großartig streiten. Was hingegen feststeht: Immer geht es zunächst einmal ums Geld.

Unsere Leserreporterin Marlis Zoschke schreibt regelmäßig über ihre Erfahrungen aus vielen Jahrzehnten auf den Kanaren. Weitere Beiträge finden Sie hier.


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