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Öl-Sammlung auf Teneriffa verseucht die Umwelt – Rat fordert Ende

Sie sollen die Umwelt entlasten – und bewirken oft das Gegenteil: Die Altöl-Sammlungen auf Teneriffa geraten in die Kritik.

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News
Das Wichtigste in Kürze:
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  • Altöl-Sammelstellen auf Teneriffa werden unsachgemäß genutzt: Container sind überfüllt, Motoröl statt Pflanzenöl wird entsorgt, ausgelaufenes Öl gelangt in Umwelt und Kanalisation.
  • Die Gemeinde Arona fordert Inspektion, Reinigung und ggf. Abschaffung der Sammelstellen, da Leerungen nicht regelmäßig erfolgen und Vandalismus zunimmt.
  • Konkrete Maßnahmen wurden vertagt – eine "mögliche Überprüfung" soll bis 2027 in den Regierungsvertrag aufgenommen werden.
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Ein Liter Öl verseucht bis zu eine Million Liter Grundwasser. Auf Teneriffa wird Altöl daher gesammelt. Doch der Abtransport funktioniert nicht. Zunehmend mehr Gemeinden kritisieren die Sammelstellen – und einige der Anwohner, die sie nutzen.

In der jüngsten Sitzung des Stadtrats von Arona im Süden Teneriffas wurde ein Dringlichkeitsantrag gestellt. Die Spanische Sozialistische Arbeiterpartei (PSOE) in Arona forderte die Abschaffung der Öl-Sammelpunkte. Die Gründe seien unsachgemäßer Gebrauch, Vandalismus und unregelmäßige Leerung.

Auf Teneriffa gibt es analog zu Glas-Sammelcontainern auch solche für Altöl. Gesammelt wird nur Pflanzenöl bis maximal 20 Liter. Doch immer öfter werden auch deutlich größere Mengen sowie Motoröl eingeworfen. Passen diese nicht durch die Öffnung oder sind die Container überfüllt, werden Behälter davor abgestellt. Das Öl droht dann auszulaufen – so wie im Frühjahr in La Matanza.

Debatte um Altöl-Sammlungen auf Teneriffa

In der kleinen Gemeinde im Norden Teneriffas sammelten sich so viele Öl-Kanister, dass sie bis weit auf die Straße hinaus reichten. Mehrere Behälter kippten um und liefen aus. Durch vorbeifahrende Autos wurde das Öl über Hunderte Meter auf der Straße verteilt. Anwohner informierten die Behörden, doch unternommen wurde nichts. Das Öl floss mit der Zeit in die Kanalisation.

In Arona sollen derartige Vorfälle ausgeschlossen werden. Rossana Jiménez Rodríguez von der PSOE forderte im ersten Schritt eine Inspektion der Öl-Sammel-Container. Die Politikerin sagte, diese müssten gereinigt und optimiert werden. Reiche das nicht, sei ein Ende der Sammlungen für die Umwelt verträglicher als eine Fortführung, denn: „Es wird nicht rechtzeitig gesammelt.“

Zustimmung gibt es von der CC. Die erste stellvertretende Bürgermeisterin und für Umweltthemen zuständige Clara María Pérez bestätigte die Ölverschmutzungen. Von der Entsorgung bis zur Leerung gebe es regelmäßig unsachgemäße Nutzungen der Altöl-Sammelstellen.

Korrekt entsorgt worden seien in den ersten zehn Monaten des Jahres hingegen lediglich 20 Liter, sagte Pérez und ergänzte: „In anderen Fällen treten die Bürger gegen die Container oder gießen ihre Abfälle falsch ein.“

Teneriffa: Altöl-Verschmutzungen werden „möglicherweise überprüft“

Seitens der Gemeinde Arona heißt es, dass die unsachgemäße Nutzung auf ein fehlendes Bewusstsein zurückzuführen sei. Aufklärung sei wichtig – und Sanktionierung. Andernfalls werde sich das Verhalten einiger Bürger nicht ändern, sagte Pérez.

Konkrete Änderungen wurden trotz Debatte nicht verabschiedet. Im Sitzungsprotokoll heißt es, bis 2027 soll eine „mögliche Überprüfung des Altölsammeldienstes“ von Teneriffa in den Regierungsvertrag aufgenommen werden.

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Über den Autor

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wurde geschrieben von:

Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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