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Spaniens Stauseen verlieren im Sommer 5,84 Milliarden Liter Wasser


Die Stauseen haben mehr Wasser abgegeben, als sie aufnehmen konnten. Experten hoffen auf den Hebrst. Doch die Böden gelten als Problem.

Von Juan Martín Lesedauer: 3 Minuten

Die Pegelstände der Stauseen auf den Kanarischen Inseln sind den Sommer über auf 36,8 Prozent gesunken. Ganz Spanien, aber auch die Kanaren, benötigen einen feuchten Herbst. Und der beginnt am Samstag. “Wenn es in diesem Herbst wenig regnet, wird es uns schlecht gehen – vor allem in einigen Regionen”, sagt Francisco Martín, Meteorologe bei Meteored.

Denn trotz der starken Regenfälle der vergangenen Wochen ist die nationale Wasserreserve nach Angaben des Ministeriums für den ökologischen Wandel in der 14. Woche in Folge zurückgegangen. Konkret geht es um 5,85 Milliarden Liter Wasser. Das ist das Zehnfache des Wasserverbrauchs von Madrid.

“Wir brauchen Niederschläge für mehr als einen Monat”, sagt Martín. Denn “wir haben ein Niederschlagsdefizit von zweieinhalb Jahren”, erklärt der Meteorologe. Die Extrem-Regenfälle der vergangenen Wochen “sind sehr irreführend”, erklärt Santiago Martín Barajas, Sprecher von Ecologists in Action. Denn das Wasser kam kaum oder gar nicht in den Stauseen an. Und das hat laut Martín Gründe.

Sommer endet nass, Spaniens Stauseen bleiben trocken

Trotz eines “sehr nassen” Sommerendes, sei der Niederschlag “in den Stauseen nicht zu spüren” gewesen, sagt Martín. Das spanische Wetteramt Aemet teilte mit, dass in einigen Teilen des Landes rund 100 Liter Regen pro Quadratmeter fielen.

Beide Experten sind sich einig, dass die Gründe in den sehr lokalen Niederschlägen zu suchen sind. Denn so kamen sie “weder in den Oberläufen der Flüsse noch in der Nähe der Stauseen an”.

Und damit steht eine bittere Erkenntnis: Denn obwohl die Niederschlagsmenge um 124 Prozent über dem Durchschnitt für diese Jahreszeit lag, “ist das Dürreproblem, das wir seit zwei Jahren haben, nicht gelöst”, sagt Martín und ergänzt: “Unsere Stauseen brauchen durchgehende Regenfälle, die normalerweise von der Atlantikfront kommen.” Stattdessen gibt es oft kurze Platzregen.


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Kanaren und Spanien verbrauchen mehr Wasser als sie haben

Das Abflussjahr, auch hydrologisches Jahr oder Wasserwirtschaftsjahr genannt, weicht vom Kalenderjahr ab. Die Gewässerkunde (Hydrologie) blickt auf die Jahresbilanz der Niederschläge. Und da der Herbst dafür der wichtigste Monat ist, startet das hydrologische Jahr je nach Region um ihn herum.

In Spanien endet das hydrologische Jahr stets am 30. September. Und es wird erneut mit einem Niederschlagsdefizit abschließen. Die September-Daten stehen noch aus. Doch das Aemet prognostiziert eine Niederschlagsmenge von grade einmal zehn Prozent des bisherigen Niveaus.

“Es regnet immer noch nicht wie üblich und wir verbrauchen immer noch mehr Wasser als wir haben”, sagt Barajas. “Wir können nicht mehr ausgeben, als wir einnehmen, und uns dessen noch nichtmal bewusst sein”.

Spaniens sehr trockene Böden nehmen Regen gar nicht auf

Doch es bleibt nicht nur beim bloßen Warten auf mehr Regen. Denn es gibt ein weiteres Problem: Die Böden in Spanien gelten inzwischen als ausgetrocknet. Das bestätigt Agraringenieur Jaime Martínez-Valderrama. Und das hat Folgen.

Der Experte erklärt: “Sie neigen aufgrund ihrer Trockenheit dazu, Niederschläge abzuwehren”. Die ersten Regenfälle werden also dazu benötigt, die Böden wieder zu befeuchten, damit sie den Regen ins Grundwasser durchlassen können. Die Stauseen werden entsprechend länger benötigen, bis die Pegelstände wieder steigen.

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Juan Martín ist redaktioneller Mitarbeiter von Teneriffa News. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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