Der Waldbrand auf Teneriffa gilt aktuell als nicht löschbar. Das teilte die Einsatzleitung am Wochenende mit. Konkret sagten die Verantwortlichen, dass der Waldbrand “außerhalb der Löschbarkeit” liege. Die Arbeiten konzentrieren sich daher derzeit darauf, Städte und Häuser zu schützen sowie Leben zu retten und die Fronten bestmöglich am Fortkommen zu hindern.
Inzwischen sind 26.000 Personen von Evakuierungen und Ausgangssperren betroffen. Das teilte die Regierung der Kanarischen Inseln am Samstag mit. Die Flammen tangieren inzwischen elf Gemeinden. Mit Los Realejos kam am Samstag eine sechste Gemeinde hinzu, aus der Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten. Bereits am frühen Morgen waren Stadtteile der Gemeinden Santa Úrsula, El Sauzal, La Victoria de Acentejo und La Matanza geräumt worden.
Die Insel-Präsidentin von Teneriffa, Rosa Dávila, sagte, dass der Waldbrand inzwischen ein “auf den Kanarischen Inseln noch nie dagewesenes Ausmaß” erreicht habe. Er sei derzeit nicht löschbar, weshalb das aktuelle Ziel darin bestehe, Leben zu retten.
265 Einsatzkräfte und 19 Luft-Einheiten kämpfen gegen Feuer auf Teneriffa
Derzeit sind 265 Einsatzkräfte aktiv. Dazu gehören Feuerwehrleute aus Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura sowie Einsatzkräfte der Spezialeinheiten EIRIF, BRIF und UME. Hinzu kommen 19 Lufteinheiten, darunter auch ein 4500 Liter Wasser fassender Spezial-Hubschrauber.
Um die Flammen weiterhin von Gebäuden fern zu halten, werden Anwohner der Gemeinden La Orotava, Santa Úrsula und Los Realejos gebeten, ihre Grundstücke auf einem Abstand von mindestens 15 Metern zu den Häusern von Bäumen, Ästen und Sträuchern zu befreien.
Die Verantwortlichen gehen derzeit davon aus, dass den Flammen am Wochenende keine Häuser zum Opfer fallen werden. Allerdings sind die Wetterbedingungen schlecht. Eine neue Hitze-Episode bringt optimale Bedingungen für den riesigen Waldbrand auf Teneriffa. Das bestätigte auch die meteorologische Beraterin der Regierung der Kanarischen Inseln, Victoria Palma.
Vom Waldbrand auf Teneriffa betroffene Fläche derzeit unbekannt
Zur verbrannten Fläche wollten weder Dávila noch der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, am Samstag neue Angaben machen. Derzeit konzentriere sich alles auf die Löscharbeiten. Eine Aktualisierung des Ausmaßes werde später vorgenommen.
Zuletzt hatte die Einsatzleitung von 5000 Hektar vernichteter Fläche gesprochen. Die Feuer-Front sei zudem 50 Kilometer lang. Es wird davon ausgegangen, dass diese Zahlen nochmals deutlich gestiegen sind.
“Die Techniker weisen darauf hin, dass die Umstände außergewöhnlich sind. Es handelt sich um ein hungriges Feuer mit einem eher ungewöhnlichen Verhalten, das durch das Wetter erschwert wird”, sagte der Clavijo.
So leidet die Tierwelt unter dem Waldbrand auf Teneriffa
Tierschützer hatten bereits am Mittwoch ein Tierheim im Norden Teneriffas geräumt. Die Arche Noah, ein Verein mit dem auch Teneriffa News kooperiert, spricht von 400 betroffenen Hunden. Die Tiere wurden in Turnhallen und bei Privatpersonen untergebracht. Die Arche selbst nahm 29 Hunde auf. Bilder der Rettungsaktion und Spenden-Möglichkeiten gibt es hier.
Anwohner werden zudem gebeten, Wassertröge für Vögel aufzustellen. Jedes mindestens drei Zentimeter tiefe Gefäß sei hilfreich, um den Waldbewohnern Wasser zugänglich zu machen. Insbesondere im betroffenen Corona Forestal leben unzählige Arten. Der Wald ist ein Naturschutzgebiet, das sich bis hoch zum Teide Nationalpark erstreckt.
Waldbrand auf Teneriffa: Einsatzkräfte werden von lokalen Restaurants versorgt
Die Luft über der Kanaren-Insel gilt weiterhin als stark belastet. Zwischenzeitlich war die Rauchentwicklung so stark, dass die Hubschrauber und Löschflugzeuge Probleme bei ihren Flügen hatten.
Auch wenn das Feuer nach den Worten des technischen Leiters der Löscharbeiten, Pedro Martínez, derzeit nicht löschbar sei, betonte Präsident Clavijo die hohe Moral der Einsatzkräfte. Inzwischen gibt es mehrere Restaurants, die die Männer und Frauen kostenfrei versorgen.
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Waldbrand auf Teneriffa ist “nicht löschbar” – 26.000 Menschen evakuiert
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