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„Verantwortungslos“: Streit um zu wenig Rettungsschwimmer auf Gran Canaria


Bei einer vergangenen Großveranstaltung waren vier Rettungsschwimmer für 120.000 Menschen zuständig. Das sei ein Beispiel von vielen. Die CC auf Gran Canaria hält das für "verantwortungslos".

Von Juan Martín – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Auf Gran Canaria wird über die mangelnde Präsenz von Rettungsschwimmern debattiert. Der Sprecher der Coalición Canaria (CC) im Stadtrat hat am Dienstag eine unzureichende Ausstattung und einen grundsätzlichen Mangel an Rettungsschwimmern an den Stränden der Hauptstadt Las Palmas kritisiert. David Suárez warf der Stadtverwaltung vor, zur Hauptsaison nicht ausreichend für Sicherheit zu sorgen.

Besonders problematisch sei die Situation an den fünf Stadt-Stränden. Suárez bezeichnete die Lage als „verantwortungslos und gefährlich“. Der Politiker verwies auf die Regierungskoalition aus PSOE, Unidas Sí Podemos und Nueva Canarias.

Laut Suárez fehlten erneut die notwendigen Mittel, um die Sicherheit von Tausenden Badegästen zu gewährleisten. El Confital habe zudem den Status als Badezone verloren, ohne dass die Stadt eingegriffen hätte.

Zu wenig Rettungsschwimmer auf Gran Canaria?

Der Politiker sagte, dass nach Angaben der Stadt jedes Jahr etwa 180 Rettungseinsätze stattfänden. Die Zahl der Todesfälle durch Ertrinken übersteige längst die der Verkehrstoten. „Das müsste zu einer konsequenten Präventionspolitik führen. Stattdessen gibt es zu wenig Personal, niedrige Löhne und mangelhafte Planung“, kritisierte Suárez.

Derzeit arbeiten laut CC nur etwa 50 Rettungsschwimmer für den städtischen Dienst. Und ihre Bezahlung sei schlecht. Außerhalb der Hauptsaison ende der Wachdienst bereits um 12 Uhr, obwohl Strände wie Las Canteras und Las Alcaravaneras auch im Herbst stark besucht seien.

Gran Canaria: Vier Rettungsschwimmer für 120.000 Menschen

Als „echte Fahrlässigkeit“ kritisierte Suárez zudem die Situation bei Großveranstaltungen. Bei der jüngsten Noche de San Juan Ende Juni seien mehr als 120.000 Menschen an den Strand gekommen und von nur vier Rettungsschwimmern und einem Bootsführer überwacht worden.

Suárez forderte die Stadtverwaltung auf, die Besucherzahlen bei der Noche de San Juan zu veröffentlichen und mit der Zahl der eingesetzten Kräfte abzugleichen. „Die Stadt verfügt über technische Mittel, um die Besucherströme in Echtzeit zu erfassen. Das Problem ist also nicht Unwissenheit, sondern Vernachlässigung und schlechte Verwaltung.“

Investitionen in Strandsicherheit auf Gran Canaria gefordert

Im Vorjahr gab es an den Stränden von Las Palmas de Gran Canaria 294 Wasserrettungen, etwa doppelt so viele medizinische Einsätze und noch einmal knapp das dreifache an Betreuungsaufwand. Außerdem kam es zu zwei Todesfällen durch Ertrinken.

Dennoch werden an der Playa de Las Canteras in der Hauptsaison nur 14 Rettungsschwimmer für zehntausende Badegäste täglich eingesetzt. Suárez sagt dazu: „Las Palmas de Gran Canaria kann es sich nicht leisten, seine Strände wie eine Nebensache zu behandeln.“

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Juan Martín

Juan Martín ist freier Journalist bei Kanaren News. Er ist auf den Kanaren zu Hause und kennt sich dort bestens aus. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

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