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Heute vor 30 Jahren war die Geburtsstunde der Kanaren-Kreuzfahrt


Die Idee war aus damaliger Sicht genial. Heute erscheint sie einigen Menschen auf den Kanarischen Inseln schlecht gealtert. Gefeiert wird dennoch.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Pedro Anatael Meneses war Präsident der Hafenbehörde von Santa Cruz de Tenerife. Gemeinsam mit dem ebenfalls im Hafen arbeitenden Eduardo Álvarez Hamilton kam ihm eine Idee. Genau 30 Jahre ist das her. Und der Geistesblitz sollte die Kanaren für immer verändern.

Die beiden Männer wollten mehr Urlauber auf die Inseln locken. Und ihr Hotel sollten sie gleich mitbringen. Gegründet wurde das Unternehmen Cruise Atlantic Islands (CAI). Das Ziel: Die Förderung von Kreuzfahrten in ganz Makaronesien. CAI sollte insbesondere die Kanaren zum Top-Ziele für Ozeanriesen machen.

Das Vorhaben gelang. Sehr gut sogar. Denn die beiden Männer hatten kommen sehen, dass Kreuzfahrten mehr und mehr in Mode kommen würden. Und obwohl in der Krise zwischen 2019 und 2022 orakelt wurde, dass sich die Kreuzfahrt-Branche wohl nie wieder erholen werde, floriert das Geschäft längst wieder. Auch die Kanaren empfangen so Millionen Passagiere – meist nur für einen Tag.

Kanaren und die Kreuzfahrten

Makaronesien beschreibt die Archipele der Kanaren, Azoren, Kapverden, Madeira und Sebaldinen. Die ersten vier sind äußerst beliebte Kreuzfahrt-Ziele. Auf Teneriffa spricht man sogar von “Hochwertigen Touristen”, wie es der Bürgermeister der Hauptstadt formulierte.

Für Politik und Wirtschaft ist es ein lohnenswertes Zusatzgeschäft. Denn die Urlauber bleiben aus ihrer Sicht nur kurz und würden während des Aufenthalts für Zusatz-Umsatz sorgen. Das wird als warmer, zusätzlicher Geldsegen empfunden.

Die Schattenseiten werden weniger betont. Dazu gehört beispielsweise das Verbot für lokale Taxis, Touristen direkt im Hafen aufzugreifen. Die Reisegesellschaften setzten durch, dass nur ihre Busse vorfahren dürfen. Oder der hohe Ressourcenverbrauch binnen kurzer Zeit.

Feiern und Auszeichnungen für “Erfinder der Kanaren-Kreuzfahrt”

Die Häfen der Kanarischen Inseln gehören zu den Profiteuren. Wurden früher fast ausschließlich Waren umgeschlagen, sorgen moderne Kreuzfahrt-Terminals heute für die schnelle Abfertigung Tausender Urlauber binnen weniger Stunden.

Das Geschäft mit den Ozeanriesen floriert. Insbesondere in der Wintersaison, wenn die Inseln hohe Auslastungen verzeichnen, kommen so noch einmal hunderdtausende Touristen zusätzlich unter.

Das bemerkten nicht nur die Kanarischen Inseln. Und so wurde die offizielle Feier am 27. September nach Funchal auf Madeira verlegt. Protagonist Anatael konnte daran allerdings nicht teilnehmen. Gesundheitliche Probleme machten eine Reise auf die zu Portugal gehörende Nachbar-Insel unmöglich. Auf den Kanaren waren nun beide “Erfinder” der strukturieren Kreuzfahrt in der Region noch einmal in ihrer Heimat ausgezeichnet.

Der frühere Präsident der Hafenbehörde konnte bei der Zeremonie seine Tränen nicht zurückhalten. Anatael bedankte sich für die Auszeichnung und zeigte sich “sehr stolz darauf”, die Kanaren-Kreuzfahrt wirtschaftlich wachsen zu sehen.

3,3 Millionen Kreuzfahrt-Passagiere pro Jahr

Inzwischen werden 3,3 Millionen Kreuzfahrer in den Gewässern von Makaronesien bewegt. Und das jedes Jahr. Der heutige Präsident der Hafenbehörde auf Teneriffa, Pedro Suárez, sieht darin ein “differenziertes Produkt, das auf den einzigartigen, aber gleichzeitig komplementären Identitäten der Inseln Makaronesiens beruht”.

Für Suárez spiele die Region in der “Weltklasse” der Kreuzfahrt mit. Die Infrastruktur sei modern und sehr gut ausgebaut. Die Zukunft der Kanaren-Kreuzfahrt sei daher gesichert. Und so “müssen wir heute denjenigen, die diese großartige Idee ins Leben gerufen haben, für ihr Opfer und ihren Einsatz danken”.


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Über den Autor

Heute vor 30 Jahren war die Geburtsstunde der Kanaren-Kreuzfahrt


Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.


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