Migration: Kanaren schicken blinde Passagiere zurück aufs Schiff

Auf dem Ruderblatt eines Schiffs haben vier Migranten die Kanarischen Inseln erreicht. Die Männer waren über das Ruder in eine darüber befindliche Mulde geklettert. Auf diesem Weg reisten sie von der Elfenbeinküste bis auf die Kanaren.

Die Behörden fällten nun eine harte Entscheidung: Die Männer wurden zurück auf das Schiff gebracht. Der Kapitän sei für “blinde Passagiere” verantwortlich und soll sich ihrer annehmen.

Laut Gesetz ist die Reederei für “blinde Passagiere” verantwortlich. Sie soll die Männer zurück in ihre Heimat bringen. Doch das Schiff setzt seinen Weg nach Frankreich fort. Mit an Bord: Die vier Migranten.

Migration: Kanaren schicken “blinde Passagiere” zurück

Die MSC Fiammetta ist ein 277 Meter langes Containerschiff unter der Flagge Panamas. Es hatte die Kanaren am Samstag erreicht und am Montag wieder verlassen. Um 12.13 Uhr stach der Frachter in See und soll am Donnerstag gegen 17 Uhr den Mittelmeerhafen von Fos-sur-Mer nahe Marseille in Frankreich erreichen.

Üblicherweise geben Migranten, die auf diesem gefährlichen Weg in Europa ankommen, an, internationalen Schutz zu beantragen. Die vier Männer jedoch hätten der Nationalpolizei gegenüber nichts dergleichen gesagt. Daher wurden sie dem Kapitän vor dem Verlassen des Hafens von Las Palmas de Gran Canaria wieder übergeben.

Kanaren-Migration durch “blinde Passagiere”

An der Stelle, in der der Ruderdocht im Rumpf des Schiffes verschwindet, werden immer wieder “blinde Passagiere” transportiert. Diese Art der Migration gilt als äußerst gefährlich. In dem Hohlraum gibt es kaum Platz und zudem kann die Mulde bei rauer See geflutet werden.

Bei Überfahrten an dieser Stelle herrscht daher durchgehend latente Lebensgefahr – nicht zuletzt, da dort ein über Bord gehen von der Crew unbemerkt bleibt. Dennoch greifen die Schiffe der Küstenwache regelmäßig Migranten auf dem Ruderblatt von Containerschiffen auf.