Thunfisch-Jäger vor Lanzarote gekentert – mehrere Strände dicht

Das Meer im Nordosten von Lanzarote ist verschmutzt. Grund ist ein gekentertes Fischereiboot. Das kleine Schiff war am Dienstag vor der Küste von Órzola auf Grund gelaufen und später völlig ausgebrannt. Seither kommt es zur Verschmutzung.

Das Rathaus von Haría gab nun die Schließung zweier Strände bekannt. Die Playa Caletón Blanco und El Charco de la Condesa können vorerst nicht genutzt werden. Grund ist vor allem Öl im Meer.

Genutzt wurde das Fischereiboot nicht für den Fischfang, sondern als Migrantenboot, um die Kanarischen Inseln zu erreichen. „So etwas ist uns noch nie passiert: dass ein Schiff auf Grund läuft und Feuer fängt“, sagte Domingo Rodríguez von der Feuerwehr Lanzarotes. Dabei war das Schiff nichtmal zum Fischfang genutzt worden.

Lanzarote: Migranten setzen mit Fischereiboot über

Die Experten vor Ort gehen davon aus, dass das Boot von der am Dienstag rauen See und dem starken Wind in der Region erfasst und an Land gedrückt wurde. Zugleich stellt der Wind ein Problem für die Umwelt dar, da austretender Treibstoff schnell verteilt wurde.

Nach Angaben der Schifffahrtsbehörde von Lanzarote seien im Meer Farbschlieren von ausgetretenem Treibstoff zu sehen. Die Menge sei glücklicherweise geringer als zunächst befürchtet. Die Ölpest vor Lanzarote habe eine Länge von etwa 600 Metern und beschränke sich auf eine Bucht.

Mindestens bis Freitag soll eine Notstandsstufe aktiv bleiben. Dann werde die Lage neu bewertet, hieß es. Schwieriger ist die Situation für die Aufräum-Trupps. Denn das Schiff muss so schnell wie möglich geborgen werden. Das völlig ausgebrannte Wrack droht in viele Teile zu zerbrechen. Dazu ist die See ein Hindernis.

Kanaren-Migranten nach Bootsunglück in Polizeigewahrsam

Die Besatzung des kleinen Schiffs stammt aus Marokko. Fünf Männer waren umgehend festgenommen und zur Nationalpolizei in Arrecife gebracht worden. Während die Migranten verhört werden, versuchen die Behörden den Besitzer des Schiffs ausfindig zu machen. Es sei mutmaßlich gestohlen worden, jedoch komplett zerstört und somit nicht mehr zurückzubringen, hieß es weiter.

Das Rathaus bittet enttäuschte Strandbesucher unterdessen um Verständnis. Die Sperrung gelte bis auf Weiteres und diene ausschließlich dem Schutz der Menschen vor Ort.