Kiko Ratón ist auf Teneriffa eine Legende. Wann immer der 47-Jährige über Fußball spricht, hören die Umstehenden gebannt zu. Doch an diesem Wochenende rückte der 47-Jährige in den Hintergrund. Denn mit Pablo Ratón hat die Kanaren-Insel einen neuen Hoffnungsträger.
Pablo ist der Sohn von Francisco José González Expósito, besser bekannt als: Kiko Ratón. Und beide schnüren inzwischen für den gleichen Verein ihre Schuhe. Im Estadio El Peñón kicken die Ratóns für CD Puerto de la Cruz. Und das seit diesem Spieltag sogar gemeinsam.
Für CD Puerto Cruz ging es am vorletzten Spieltag um die Ehre. Denn der Klub sicherte sich mit einem 4:0-Sieg in Guancha bereits in der Vorwoche den Klassenerhalt. Damit stand am Wochenende gegen Tacoronte ein Schaulaufen auf dem Programm. Und bereits die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit – mit einem ganz besonderen Debüt.
Puerto de la Cruz: Debütant Pablo Ratón erzielt den Siegtreffer
Das von Toño Hernández trainierte Team erlebte seinen ganz besonderen Moment in der 80. Minute. Dann nämlich wurde Kikos Sohn Pablo eingewechselt. Und der 16-Jährige wollte es nicht einfach nur bei einem lockeren Einsatz belassen.
Beim Stand von 1:1 befindet sich CD Puerto Cruz im Angriff. Ríos schlägt eine Flanke an den langen Pfosten, wo er Pablo Ratón einlaufen sieht. Der schraubt sich in die Luft und köpft den Ball ins Tor. Puerto de la Cruz gewinnt mit 2:1. Durch den entscheidenden Treffer des Debütanten.
Sohn von CD-Teneriffa-Legende trifft beim Debüt für Puerto de la Cruz
Für den Vater ist es ein besonders stolzer Moment. Nach dem Schlusspfiff vergleicht er die Sekunde des Tores mit dem Moment, an dem sein Sohn geboren wurde. 16 Jahre ist das her. Und in der Zwischenzeit hat der Sohn seinem Vater viele Tricks abgeschaut.
Dass er für die erste Mannschaft auflaufen werde, habe er erst wenige Tage vor dem Spiel erfahren und es zunächst kaum glauben können, berichtet Pablo: “Ich wollte schon lange mit ihm zusammen spielen. Aber ich war mir nie sicher, ob es dazu kommen würde”, sagt er.
Angesprochen auf sein Tor, beschriebt der Debütant den Augenblick des Treffers mit einem einzigen Wort: “Wahnsinnsmoment!” Dann ergänzt er: “Ich wusste gar nicht, wie ich reagieren sollte.”
Teneriffa-Legende Kiko Ratón ist Pablos Vorbild
Der Vater hingegen zeigt sich etwas abgeklärter im Umgang mit Medien. Aus seiner Zeit als Zweitliga-Spieler bei CD Teneriffa kennt Kiko Interview-Situationen. Und er weiß sich in Szene zu setzen: “Auf professioneller Ebene schaut er sehr zu mir auf. Er berät sich mit mir darüber, wie er sich in die Mannschaft einbringen kann, wie er sein Spiel auf dem Platz und sein Passspiel verbessern kann”, weiß der Vater.
Diese Abgeklärtheit zeigt Kiko auch auf dem Platz. Und damit half der Ex-Profi dem gesamten Verein durch ein durchwachsenes Jahr. CD Puerto de la Cruz musste aufgrund von Bauarbeiten am benachbarten Schwimmbad mehrere Heimspiele an ungewohntem Ort austragen. Entsprechend endet auch die Saison im Niemandsland der Tabelle.
Immerhin brachte Kiko selbst das Team mit seinem Tor zum 2:1-Sieg über Realejos in die Position, sich in der Vorwoche endgültig für den Ligaverbleib zu qualifizieren. Damit war auch der Weg geebnet, im letzten Heimspiel der Saison, das endlich wieder im heimischen El Peñón ausgetragen wurde, ein paar Nachwuchsspieler auf den Rasen zu schicken.
Und das endete mit dem gemeinsamen Jubel von Vater und Sohn. Ob dem Debütanten eine ähnlich große Karriere bevorsteht wie dessen Vorbild, bleibt abzuwarten. Nun muss zunächst die Saison beendet werden. Immerhin für einen Einsatz im letzten Saisonspiel hat sich Pablo durch seinen Siegtreffer schon einmal in Stellung gebracht.
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CD-Teneriffa-Legende spielt jetzt mit seinem Sohn für Puerto de la Cruz
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