Die Regierung der Kanarischen Inseln hat im August eine Reduzierung der Arbeitslosigkeit verzeichnet. Die Arbeitslosenzahl sank um 873 Personen im Vergleich zum Juli, was die Gesamtzahl der Arbeitslosen auf 150.215 senkte.
Das ist der niedrigste Stand seit Januar 2008. Isabel de León, stellvertretende Arbeitsministerin, betonte, dass seit Beginn der Legislaturperiode die Arbeitslosigkeit um mehr als 22.000 Personen gesunken sei. Seit dem vergangenen Jahr seien außerdem 12.830 Menschen auf den Inseln mehr in Lohn und Brot.
De León hob hervor, dass der Rückgang besonders den über 45-Jährigen zugutekomme. Diese Gruppe sei zuvor von hoher Arbeitslosigkeit betroffen gewesen. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen verringerte sich im vergangenen Jahr um mehr als 6000 Personen. Dennoch ist nicht jeder zufrieden:
Kanaren: Arbeitslosigkeit sinkt
Die Regierung wolle weiterhin auf aktive Arbeitsmarktpolitik setzen, die sich auf Ausbildung und Qualifizierung konzentriere, um die Integration aller Bevölkerungsgruppen in den Arbeitsmarkt zu verbessern.
Die CEOE Teneriffa wies derweil darauf hin, dass trotz der positiven Entwicklung im August der Arbeitsmarkt auf den Inseln weiterhin von einem „Ökosystem voller Reibungen“ geprägt sei. Die Arbeitgeberorganisation kritisierte strukturelle Probleme wie die Diskrepanz zwischen Ausbildungsangebot und tatsächlicher Nachfrage, eine Arbeitsausfallquote von mehr als neun Prozent, administrative Hürden bei der Einstellung und einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum, der die Besetzung von Stellen erschwere.
Arbeitsmarkt auf Teneriffa vor Herausforderungen
Die Organisation forderte eine Reformagenda, um die Mängel zu beheben, mit effektiveren aktiven Politiken, einer besseren Verbindung zwischen Bildungssystem und Arbeitsmarkt, der Reduzierung regulatorischer Belastungen und einem Wohnungsbauplan, der die Mobilität auf dem Arbeitsmarkt wiederherstellt.
Der Präsident der Handelskammer von Santa Cruz de Tenerife, Santiago Sesé, forderte, dass jede Änderung am Arbeitsmarkt die wirtschaftliche Realität der Inseln berücksichtigen müsse, die von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt sei. Er warnte, dass die geplante Erhöhung des Mindestlohns im Jahr 2026, zusammen mit der Verkürzung der Arbeitszeit, die Existenz vieler Unternehmen gefährden und die Beschäftigungssituation verschlechtern könnte.
Sesé mahnte, dass diese Maßnahmen, in Verbindung mit dem Mangel an Arbeitskräften, höhere Betriebskosten verursachen und das Gegenteil des gewünschten Effekts haben könnten, nämlich den Verlust von Arbeitsplätzen. Daher forderte er einen datenbasierten Dialog, der sicherstellt, dass Fortschritte bei den Arbeitsrechten mit der Fähigkeit der Unternehmen, stabile und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen, vereinbar sind.
Während die Politik die Entwicklung am Arbeitsmarkt der Kanaren feiert, bleiben Arbeitgebervertreter derzeit weiter vorsichtig.
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Kanaren-Arbeitslosigkeit sinkt: Regierung feiert, Wirtschaft fordert
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